Lupe

Sammlung Calábria

Am 4. Dezember 2020 versteigern wir die Kunstsammlung des früheren brasilianischen Botschafters Mário Calábria, der in Ostberlin ein weitgespanntes Netz von Künstlerfreundschaften pflegte und ausbaute. Schwerpunkt seiner Sammelleidenschaft war die abstrakte und konkrete Kunst, die mit bedeutenden Werken u.a. von Hermann Glöckner und Almir da Silva Mavignier vertreten ist.

Mário Calábria wurde als jüngstes von sieben Geschwistern 1923 im brasilianischen Corumba geboren. Nach seinem Jura-Studium entschloss er sich, in den diplomatischen Dienst einzutreten, wo er aufgrund seiner Sprachgewandheit und hohen Intelligenz bald großes Ansehen genoss. Nach verschiedenen Stationen, die ihn zum Beispiel nach Frankfurt am Main, nach Damaskus, Ottawa und Amsterdam führten, bekleidete er von 1961 bis 1978 das Amt eines Konsuls und Generalkonsuls in München. Dann wechselte er als Botschafter nach Ostberlin, wo er bis 1985 sein Land vertrat.

Schon in Frankfurt und München hatte er viele Künstlerfreundschaften gepflegt, die sich in den Ostberliner Jahren noch intensivierten. In dieser Zeit baute Calábria mit großem Engagement eine Sammlung auf, die nicht nur seiner Leidenschaft für die Kunst entsprang, sondern auch einer sozialen Verantwortung, die Künstler so weit wie möglich materiell und ideell zu unterstützen. So repräsentiert die Sammlung in eindrucksvoller Weise den Geist von Freundschaft und Wertschätzung, die Calábria und die Künstler miteinander verband.