Franz Skarbina
1849 – Berlin – 1910
Pariserin (Studie). 1885
Öl auf Pappe. 23,8 × 21,2 cm. (9 ⅜ × 8 ⅜ in.) Oben rechts mit Bleistift signiert, bezeichnet und datiert: F. Skarbina Paris 1885. [3754] Gerahmt
EUR 6.000 – 8.000
USD 7,060 – 9,410
Literatur und AbbildungKatalog 101: Gemälde, Zeichnungen, Plastik, Möbel, Teppiche aus verschiedenem Besitz. Frankfurt a.M., Kunsthaus Wilhelm Ettle, 20. 5.1941, Kat.-Nr. 122 („Studien nach einer Pariserin. Bezeichnet und datiert: 1885. Malpappe. 24 x 20 cm“; Einlieferer „G. St.“ nichtjüdisch lt. Katalog)
In ihrer lebendig-sprühenden Auffassung ist vorliegende Doppelstudie ein beredtes Beispiel für Skarbinas befreiende Paris-Erfahrung. Zwischen Oktober 1885 und September 1886 unterhielt er ein Atelier am Boulevard Clichy, von wo aus er mit seinen impressionistischen Künstlerkollegen in engem Austausch stand.
Sein Interesse an den malerischen Schönheiten des Alltäglichen geben Skarbina als jenen „Maler des modernen Lebens“ im Sinne Charles Baudelaire zu erkennen, der dem am großstädtischen Alltag orientierten neuen Künstlertypus 1863 in seinem Figaro-Essay „Le peintre de la vie moderne“ ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Nicht das Ideale, sondern das Alltägliche als Triebfeder des künstlerischen Schaffensprozesses zu begreifen, galt zur Entstehungszeit unserer Ölstudie im wilhelminischen Kaiserreich als eminent modern. Unsere vorliegende Doppelstudie führt die originäre Rolle Franz Skarbinas unter den deutschen Künstlern seiner Zeit vor Augen: Skarbina ist der „Flaneur der Malerei“.
Dr. Miriam-Esther Owesle
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