Karl Schmidt-Rottluff
Rottluff 1884 – 1976 Berlin
„Gespräch“. Um 1932
Öl auf Leinwand. 51,8 × 61 cm. (20 ⅜ × 24 in.) Oben rechts monogrammiert: S. R. Auf dem Keilrahmen signiert und betitelt: Schmidt-Rottluff „Gespräch“. Werkverzeichnis: Nicht bei Grohmann. [3690] Gerahmt
ProvenienzFamilie Dr. Viktor und Hedda Peters, Leipzig / Privatsammlung, Berlin
EUR 90.000 – 120.000
USD 105,900 – 141,000
Verkauft für:
112.500 EUR (inkl. Aufgeld)
Literatur und AbbildungVersteigerungskatalog 581: Kunst des XX. Jahrhunderts [...]. Köln, Kunsthaus Lempertz, 3./4.12.1980, Kat.-Nr. 875, Abb. Tf. 67
Es ist nicht bekannt, wann und wo genau das Gemälde „Gespräch“ entstand. Dargestellt sind Schmidt-Rottluffs Frau Emy im Bildzentrum sowie links, vor einem Fenster stehend, eine enge Vertraute der Familie, eine der beiden Töchter des Leipziger Sammlerehepaars Dr. Viktor und Hedda Peters. Diese, in scharfem Profil wiedergegeben, scheint momentan zu sprechen, während Emy versonnen und wie in Gedanken versunken an ihr vorbei aus dem Bild schaut. Die Farbgebung des Bildes ist eher gedeckt. Es herrschen Braun, Blauviolett und Ocker vor. Diverse Grüntöne und ein gelber Farbkeil rechts sowie ein blauer Himmelsstreifen links oben beleben die Szenerie merklich. Einflüsse des französischen Kubismus, wie sie in einer früheren Werkphase Schmidt-Rottluffs offenkundig sind, finden sich allenfalls noch im Gesicht Emys mit den übergroßen Augen und der markanten Nase. Der Lichtführung wird nun erheblich mehr Interesse beigemessen, was beim filigranen Erfassen von Kopf und Oberkörper Emys aber auch im verschatteten Gesicht ihrer Gefährtin vor dem Weiß einer Gardine deutlich wird. Aus den anonymen Frauengestalten früherer Werke sind beseelte Individuen geworden, deren Wesen und Charakter das Interesse des Künstlers wecken. AF
* Ausdrucksstarkes Werk des stilistisch gereiften Expressionisten
* Atmosphärisch dichtes Dokument der Freundschaft zweier Frauen
* Typische Farbigkeit der frühen 1930er-Jahre im Werk Schmidt-Rottluffs
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