Max Beckmann gehört zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts und spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte der modernen Kunst. Er wird oft mit dem deutschen Expressionismus in Verbindung gebracht, doch ist seine künstlerische Position weit vielfältiger und komplexer. Er selbst lehnte die Kategorisierung „Expressionist“ für sich ab. Leben und Werk Max Beckmanns sind untrennbar mit den historischen Entwicklungen seiner Zeit und der deutschen Geschichte verbunden. Er erlebte den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik und das Dritte Reich, verbrachte die Jahre des Zweiten Weltkriegs im Amsterdamer Exil und emigrierte schließlich 1947 in die USA, wo er 1950 verstarb.
Max Beckmann: Moderne Kunstwerke kaufen
Leben und Werk von Max Beckmann
Thema und Stil seiner Werke
Max Beckmanns Gemälde, Grafiken und Zeichnungen sind geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz. Die komplexen, oft mehrteiligen Kompositionen greifen religiöse, mythologische oder allegorische Themen auf. Sie reflektieren die politischen und sozialen Veränderungen der Zeit wie auch die persönlichen Erfahrungen des Künstlers, was ihnen eine zusätzliche Tiefe verleiht.
Der kraftvolle Mal- und Zeichenstil Max Beckmanns mit seinen kantigen Formen und starken Farben ist einzigartig und hat erheblichen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen. Seine Werke werden weltweit in bedeutenden Museen und Sammlungen ausgestellt, darunter das Museum of Modern Art in New York, die Tate Gallery in London und die Pinakothek der Moderne in München.
Expertise in Sachen Moderne Kunst
Von Impressionismus und Expressionismus über Dada und Bauhaus bis hin zum Surrealismus: Unsere Experten beraten Sie gerne zu Werken der Modernen Kunst. Die einschlägige Expertise in unseren Auktionshaus macht die Villa Grisebach zu der zuverlässigen Adresse für exklusive Kunst-Käufe in Berlin. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Biografie: Max Beckmann
Kindheit und Jugend
Max Beckmann wurde am 12. Februar 1884 in Leipzig geboren. Als Elfjähriger zog er mit der Familie nach Braunschweig um, wo er seine Jugend verbrachte. Im Jahr 1900 schrieb sich der sechzehnjährige Beckmann an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar ein. Drei Jahre später verließ er sie wieder, um für ein paar Monate an der Académie Colarossi in Paris zu studieren. Bei diesem Aufenthalt beeindruckten den jungen Maler vor allem die Werke Paul Cézannes. 1906 heiratete er Minna Tube, mit der er 1907 nach Berlin zog, im Jahr darauf wurde der Sohn Peter Beckmann geboren. In Berlin nahm Max Beckmann eine eigenständige Position in der Kunstpolitik der zwischen Tradition und Moderne schwankenden Künstlervereinigungen der Secession und der Freien Secession ein.
Wandel in Thema und Stil
Während sein Frühwerk sowohl impressionistische wie auch altmeisterliche und neoklassizistische Elemente aufwies, bewirkten die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges einen dramatischen Wandel in Beckmanns Kunst. 1914 meldete er sich als freiwilliger Sanitäter an die Ostfront, im Jahr darauf war er in Flandern im Einsatz. Im Juli 1915 erlitt Beckmann einen körperlichen und seelischen Zusammenbruch, schied aus dem Heer aus und ließ sich kurz darauf in Frankfurt nieder. Die Kriegserlebnisse ließen seinen Stil kantiger und ausdrucksstärker werden. Mit neuen Themenkomplexen wie Zirkus, Varieté, Jahrmarkt, Verkleidung und Rollenspiel spiegelte er das Zeitgeschehen als „Welttheater“ wider.
Erfolge und Ehe in Frankfurt
Die 1920er-Jahre in Frankfurt waren für Max Beckmann äußerst produktiv und erfolgreich. Er lehrte an der Städelschule, seine Arbeiten wurden in ganz Europa ausgestellt, und er gewann mehrere Preise. Zudem war er eng in das intellektuelle Leben der Weimarer Republik eingebunden, pflegte Kontakte zu Künstlerkollegen, Journalisten, Kunsthändlern und Sammlern. 1924 lernte er Mathilde, die Tochter des Malers Friedrich Anton von Kaulbach kennen. Er trennte sich von Minna Tube und heiratete 1925 Mathilde, genannt Quappi, die er fortan in zahlreichen Gemälden und Zeichnungen porträtierte.
Rückzug nach Berlin
Die glücklichen Frankfurter Schaffensjahre wurden bald vom aufkommenden Nationalsozialismus getrübt. Beckmann galt, nicht zuletzt wegen seiner Auslandsaufenthalte, als unerwünschter Künstler. Erst wurde er verunglimpft, dann entzog man ihm die Professur, am Ende sollten seine Bilder aus den öffentlichen Sammlungen verschwinden. Da hatte er sich bereits, alarmiert von den Anfeindungen, nach Berlin zurückbegeben.
Exil in Amsterdam
Am 18. Juli 1937, dem Tag der Rundfunkübertragung von Adolf Hitlers Rede zur Eröffnung der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ in München verließ das Ehepaar Beckmann Deutschland und ging nach Amsterdam ins Exil. Beckmanns Bemühungen um eine Ausreise in die Vereinigten Staaten scheiterten mehrfach, sodass er während der gesamten Kriegs- und Besatzungszeit in Amsterdam bleiben musste. Unter schwierigen Bedingungen arbeitete er weiter. Zahlreiche Selbstbildnisse und tief verrätselte Bilder prägen Beckmanns Exil und sein Exilwerk.
Leben, Schaffen und Tod in New York
Erst im Sommer 1947 erhielten Max und Mathilde Beckmann Visa für die USA. In Vertretung seines Malerkollegen Philip Guston konnte Beckmann eine Lehrtätigkeit an der Washington University in St. Louis übernehmen. Später lehrte er auch an der Brooklyn Museum Art School in New York. Er fand wieder Anerkennung uns setzte sein künstlerisches Schaffen in der neu gewonnenen Freiheit fort. Die Inhalte seiner Bilder blieben in ihrem rätselhaften, verschlüsselten Formenrepertoire den „europäischen“ ähnlich, doch blühten Pinselführung und Kolorit in dieser Spätphase noch einmal auf. Am 27. Dezember 1950 erlitt Max Beckmann in New York einen tödlichen Herzinfarkt.
Max Beckmann bei Grisebach
Wir freuen uns, seit Gründung des Auktionshauses „Villa Grisebach“ in Berlin immer wieder einige der schönsten und bedeutendsten Werke Max Beckmanns anvertraut zu bekommen und so zuverlässig in unseren Auktionen anbieten zu können. Beispielhaft seien genannt das Frauenbildnis „Anni (Mädchen mit Fächer)“, das im Jahr 2005 mit brutto 3,9 Millionen Euro das bis dahin teuerste Kunstwerk bei einer Auktion in Deutschland wurde. „Blick auf Vorstädte am Meer bei Marseille“ (November 2009 für 2.618.000 EUR); „Elefant und Clown im Stall“ (November 2011 für 1.220.000 EUR); „Kinderspielplatz alter Botanischer Garten“ (Mai 2013 für 244.000 EUR); „Stilleben mit brennender Kerze“ (Dezember 2016 für 2.950.000 EUR); „Weiblicher Kopf in Blau und Grau (Die Ägypterin)“ (Mai 2018 für 5.530.000EUR EUR); „Badende mit grüner Kabine und Schiffern mit roten Hosen“ (Dezember 2021 für 2.305.000 EUR); „Grauer Strand“ (Juni 2022 für 1.765.000 EUR).
Weltrekord bei Grisebach: 23,2 Millionen Euro für Max Beckmann
Mit dem höchsten Zuschlag in der Geschichte einer deutschen Auktion knackte Grisebach am 1. Dezember 2022 einen Rekord. Das überragende „Selbstbildnis gelb-rosa“ von Max Beckmann erzielte 23,2 Millionen Euro und gilt damit auch als Selbstbildnis eines Künstlers mit dem weltweit höchsten Preis. Unter den Geboten aus fünf Ländern setzte sich ein Bieter aus der Schweiz erfolgreich durch. Diese Einlieferung und das hervorragende Ergebnis ist ein großer Vertrauensbeweis in die Expertise und Ausstrahlungskraft unseres Hauses.
Weitere Künstler bei Grisebach entdecken
Von Ackermann bis Zimmer: Wir von Grisebach sind stolz auf das umfangreiche Kunst-Portfolio, das unser Auktionshaus bietet. Ob Selbstbildnis, Landschaft bei Nacht oder abstrakte Mischtechnik – die Künstlerinnen und Künstler in unserem Verzeichnis sorgen regelmäßig für Begeisterung bei Sammlerinnen und Sammlern. Entdecken Sie die Künstler und Werke in unserem online Künstlerverzeichnis!
Kunst verkaufen: Sie besitzen ein Werk von Max Beckmann?
Das Auktionshaus Grisebach verkauft nicht nur Werke von bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern. Wir sind auch stets daran interessiert, unser exklusives Kunst-Sortiment mit außergewöhnlichen Funden zu erweitern. Sie besitzen ein Werk von Max Beckmann und möchten es verkaufen? Gerne kümmern wir uns für Sie um eine professionelle Schätzung und beraten Sie von Anfang an des Verkaufsprozesses über die Einlieferungsbedingungen und den Kunsttransport bis hin zur Abrechnung. Wir freuen uns gemeinsam mit Ihnen einzigartige Kunstwerke zu entdecken!