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Kunst des 19. Jahrhunderts

Auf diesem Bild ist das folgende Kunstwerk zu sehen: Max Liebermann. „Kopie der Bohémienne von Frans Hals“. 1873/74.
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Auf diesem Bild ist das folgende Kunstwerk zu sehen: Max Liebermann. „Kopie der Bohémienne von Frans Hals“. 1873/74.
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Auf diesem Bild ist das folgende Kunstwerk zu sehen: Max Liebermann. „Kopie der Bohémienne von Frans Hals“. 1873/74.
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206 Max Liebermann

1847 – Berlin – 1935

„Kopie der Bohémienne von Frans Hals“. 1873/74

Öl auf Holz. 58 × 51,7 cm (22 ⅞ × 20 ⅜ in.). Unten rechts mit dem Nachlassstempel: MLiebermann. Werkverzeichnis: Eberle 1873/16. [3171] Gerahmt

Provenienz

Max Liebermann, Berlin (1873/74 bis 1935) / Martha Liebermann, Berlin (1935 bis spätestens 1941) / Walter Bauer, Fulda (spätestens 1941 bis 1968) / Erben Walter Bauer (1968 bis 1979; 1969 an die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe ausgeliehen) / Galerie Norbert Blaeser, Düsseldorf (1979 bis 1999) / Privatsammlung, Bayern (erworben 1999)

EUR 60.000

 

- 80.000

USD 67.400

 

- 89.900

Auktion 366

Donnerstag, den 5. Juni 2025, 14:00 Uhr

Zustandsbericht anfragen

Fragen an die Experten

Das Gemälde ist frei von Restitutionsansprüchen und wird im ausdrücklichen Einvernehmen mit den Erben nach Martha Liebermann angeboten.

Ausstellung

Schöpferische Kopien. Mannheim, Kunsthalle, 1931, Kat.-Nr. 65 / Max Liebermann. Der Realist und die Phantasie. Hamburg, Kunsthalle; Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut, und Leipzig, Museum der bildenden Künste, 1997/98, S. 94, Abb. S. 97, S. 238 und S. 262, Kat.-Nr. 8 / Max Liebermann und die Holländer. Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum, und Drents, Museum Assen, 2006/07, Abb. S. 9 / Künstlerfürsten: Liebermann. Lenbach. Stuck. Berlin, Stiftung Brandenburger Tor, im Max Liebermann Haus, 2009, S. 69, Abb. S. 104 / Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne. Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, und Hamburg, Hamburger Kunsthalle, 2011/12, Kat.-Nr. 9, Abb. S. 126

Literatur und Abbildung

Erich Hancke: Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke. Berlin, Bruno Cassirer, 1914, S. 78 u. Werkkatalog S. 528 / Erich Hancke: Liebermanns Kopien nach Franz Hals. In: Kunst und Künstler, Jg. 16, H. 11, 1916, S. 525–534, hier S. 526, Abb. S. 529 / Erich Hancke: Max Liebermann. Sein Leben und seine Werke. Berlin, Bruno Cassirer, 2. Aufl., 1923, S. 78 / Carl Georg Heise: (Katalog der Sammlung Walter Bauer, Fulda). Berlin o. J. (1941), o. S., m. Abb. / Auktion 231: Moderne Kunst. Hamburg, Hauswedell & Nolte, 8./9.6.1979, Kat.-Nr. 792, Abb. S. 263 / Studio-Ausstellung 9: Max Liebermann. „Münchner Biergarten“. München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek, 1986, S. 52 und Abb. 33, S. 51 (nicht ausgestellt) / Auktion: Modern Paintings, Drawings and Sculpture. London, Christie's, 21.2.1989, Kat.-Nr. 117, m. Abb. / Katrin Boskamp: Studien zum Frühwerk von Max Liebermann mit einem Verzeichnis der Gemälde und Ölstudien von 1866–1889. Hildesheim, Zürich, New York, Georg Olms Verlag, 1994 (= Studien zur Kunstgeschichte, Bd. 88), Kat.-Nr. 40, Abb. 63 / Ausst.-Kat.: „Nichts trügt weniger als der Schein“. Max Liebermann, der deutsche Impressionist. Bremen, Kunsthalle, 1995/96, S. 86 (Brief des Künstlers an Gustav Pauli vom 25.6.1911) u. S. 240 (nicht ausgestellt) / Barbara Gaehtgens: Holland als Vorbild. In: Ausst.-Kat.: Max Liebermann, Jahrhundertwende. Berlin, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin–Preußischer Kulturbesitz, 1997, S. 83-92, hier S. 86 u. Abb. S. 87 (nicht ausgestellt) / Martin Faass (Hg.): Verlorene Schätze. Die Kunstsammlung von Max Liebermann. Bearb. v. Monika Tatzkow. Berlin, Nicolai, 2013, S. 75 / Marion F. Deshmukh: Max Liebermann: Modern Art and Modern Germany. Farnham/Survey, und Burlington/VT, Ashgate, 2015, S. 13, m. Abb., u. S. 50 / Wim Vroom, Marrigje Rikken: Liebermann. Hals's greatest admirer. In: Frans Hals and the Moderns (Magazin zur gleichnamigen Ausstellung), Frans Hals Museum, 2018/19, S. 16–19, Abb. S. 16

Max Liebermann verstarb am 8. Februar 1935 in Berlin. Nach seinem Tod erbte seine Witwe, Martha Liebermann (1857-1943), geborene Marckwald, seinen gesamten Kunstbesitz. Dieser umfasste nicht nur eine Vielzahl von Arbeiten seiner eigenen Hand, sondern auch eine Sammlung zahlreicher Kunstwerke anderer Künstler. Nach dem Tod ihres Mannes ordnete Martha gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Erich Hancke, dem Biografen des Malers, dessen künstlerischen Nachlass. Alle Werke von Liebermann, die nicht signiert waren, versahen sie dabei mit einem Nachlassstempel, der ein Faksimile von Liebermanns Signatur zeigt. Dieser Stempel ermöglicht es heute, die beim Tode Liebermanns unsigniert gebliebenen Werke zu identifizieren und nachzuvollziehen, welche Teile der Sammlung 1935 im Besitz der Witwe Max Liebermanns waren. Die Bohémienne trägt den Nachlasstempel. Was nach der Anbringung des Nachlassstempels im Sommer 1935 mit den zum Nachlass gehörenden Werken geschah, ist häufig unklar. So wissen wir auch bei dem vorliegenden Werk nicht genau, bis wann es im Besitz von Martha Liebermann war. Spätestens im Jahr 1941 gehörte die „Kopie der Bohémienne von Frans Hals“ zur Sammlung des Unternehmers und Kunstsammlers Walter Bauer. Dies wissen wir, da in diesem Jahr ein Katalog mit den Werken seiner Sammlung erschien. Dr. Walter Albert Bauer (1901-1968) beteiligte sich während der NS-Zeit am Widerstand gegen Hitler, unter anderem als Mitglied der oppositionellen „Bekennenden Kirche“ in Berlin. Soweit bekannt, unterstützte er auch die – am Ende erfolglosen – Bemühungen, Martha Liebermann zur Flucht in die Schweiz zu verhelfen. Walter Bauer starb 1968 in Fulda. Aus seinem Nachlass wurde das Gemälde 1979 beim Auktionshaus Hauswedell & Nolte versteigert. Nach weiteren Stationen gelangte es 1989 in den Besitz der Familie des aktuellen Einlieferers. Martha Liebermann war in den letzten Jahren ihres Lebens zunehmend Gewalt und Repressionen seitens des NS-Staates ausgesetzt. Sie war immer wieder gezwungen, Kunstwerke zu verkaufen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, unter anderem wohl auch dieses Bild. Kurz vor ihrer angekündigten Deportation beging Martha Liebermann am 10. März 1943 Suizid.

Irrtum vorbehalten. Wir verweisen auf unsere Versteigerungsbedingungen.