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27 R Wilhelm Lehmbruck

Duisburg 1881 – 1919 Berlin

„Liegender Frauenhalbakt“. 1915

Pastell auf gelbbräunlicher Pappe. 65,3 × 97,9 cm (25 ¾ × 38 ½ in.). Unten rechts mit Bleistift signiert: W. Lehmbruck. Rückseitig mit Bleistift beschriftet: No 28. Auf der Rückpappe abgelöste Etiketten sowie beigefügte Aufkleber der Galerie Paul Cassirer, Berlin, der Buchholz Gallery, New York, des Minneapolis Art Institute und der Art Gallery of Toronto. Werkverzeichnis: Lahusen 49. [3301] Gerahmt

Provenienz

Paul Cassirer, Berlin / Sally Falk, Mannheim (1916 vom Vorgenannten erworben) / Paul Rudolf Pfrunder, Zürich (1919) / Graphisches Kabinett I.B. Neumann, Berlin (ab 1919/20) / Das Kunsthaus Dr. Herbert Tannenbaum, Mannheim (1921) / Robert Karl Herrmann, Mannheim/Den Haag (wohl ab 1921–1938/40) / Herbert Tannenbaum, Amsterdam / Richard S. Davis, Minneapolis (1948) / Wilhelm Landmann, Toronto (1948–1987) / Nachlass Wilhelm Landmann (1987–2004) / Privatsammlung, Schweiz (2004 bei Grisebach, Berlin, erworben)

EUR 60.000

 

- 80.000

USD 67.400

 

- 89.900

Auktion 367

Donnerstag, den 5. Juni 2025, 18:00 Uhr

Fragen an die Experten

Das Pastell ist frei von Restitutionsansprüchen und wird in Absprache mit den Erben nach Robert Herrmann angeboten.

Ausstellung

Kollektivausstellung Wilhelm Lehmbruck. Mannheim, Kunsthalle, 1916, Kat.-Nr. 28 („Schlafende“) / Drawings by Contemporary Painters and Sculptors. New York, Buchholz Gallery Curt Valentin, 1947, Kat.-Nr. 42 („Reclining Nude“, verkauft) / National Exhibition. Toronto, Art Gallery of Toronto, 1961, o. Kat.-Nr. („Nude“) / Für die Kunst! Herbert Tannenbaum und sein Kunsthaus. Mannheim, Reiß-Museum, 1994/95, Kat.-Nr. 220, Abb. S. 89

Literatur und Abbildung

Roland Dorn, Karoline Hille, Jochen Kronjäger: Stiftung und Sammlung Sally Falk. Kunst und Dokumentation 11. Mannheim, Städtische Kunsthalle, 1994, Abb. S. 177 („Schlafende“) / Auktion 122: Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Berlin, Villa Grisebach Auktionen, 26.11.2004, Kat.-Nr. 22, m. Abb. 

Zum Begleittext von Christoph Stölzl

Das Pastell berührt das Schicksal eng miteinander verbundener Familien, deren Spuren sich in Deutschland, den Niederlanden und Nordamerika verknüpfen lassen: die Familien Tannenbaum, Herrmann, Wachenheim und Landmann. Über den Mannheimer Kunsthändler Herbert Tannenbaum (1892–1958) gelangte das Pastell um 1921 an Robert Karl Herrmann (1896–1945), der ebenfalls in Mannheim lebte. Er ließ sich 1924 in Den Haag nieder und erhielt 1935 die niederländische Staatsbürgerschaft. Herbert Tannenbaum floh 1937 nach Amsterdam. Um 1938/1940 kam das Pastell offenbar von Robert Herrmann zurück in Tannenbaums Besitz, der es wohl mit in die USA nahm, als er 1946 dorthin emigrierte. Im März 1944 wurden Robert Herrmann und seine Frau Gertrud Herrmann-Katz (1901–1945) in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert, wo sie Anfang 1945 ermordet wurden. Nach ihrem Tod übernahm Gertrud Herrmanns Onkel, Otto Wachenheim (1886–1969), die Verantwortung für ihre vier Kinder. 1948 ging das Pastell in den Besitz von Wilhelm Landmann (1891–1987) über. Seine Ehefrau Julie (geb. Herbst, (1897–2001) war wiederum die Schwägerin Otto Wachenheims. Darüber hinaus waren Wilhelm Landmann und Herbert Tannenbaum Freunde aus Mannheimer Studientagen. So verblieb das Pastell über viele Jahrzehnte in einem kunstsinnigen Kreis befreundeter und verwandter Familien aus Mannheim.

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