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Moderne Kunst

Auf diesem Bild ist das folgende Kunstwerk zu sehen: Imre Goth. Das Konzert (Berlin). 1920.
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381 Imre Goth

Ungarn 1893 – 1982 London, Großbritannien

Das Konzert (Berlin). 1920

Öl auf Leinwand. Doubliert. 91 × 121 cm (35 ⅞ × 47 ⅝ in.). Unten rechts signiert und datiert: Goth Imre 1920. [3106] Gerahmt

Provenienz

Fritz Raschig, Duisburg (vom Künstler erworben; seitdem in Familienbesitz)

EUR 15.000

 

- 20.000

USD 16.900

 

- 22.500

Auktion 368

Freitag, den 6. Juni 2025, 11:00 Uhr

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Ausstellung

Große Berliner Kunstausstellung. Berlin, Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof, 1921, Kat.-Nr. 276

Literatur und Abbildung

Was wir jeden Tag erleben. N.S. Reichs-Symphonie-Orchester (Hg.), kommentiert von Max W. Morstadt. München, Bruckmanns Graphische Kunstanstalten, 1937, Abb. S. 12 / Susanne Popp: „Künstler und zugleich politische Kämpfer“. Franz Adam und das Nationalsozialistische Reichs-Symphonie-Orchester. Max-Reger-Institut Karlsruhe (Hg.), 2020, Abb. 4, S. 10 (Reger-Studien online: https://www.maxreger.info/rso/Popp2020FranzAdamRSonline.pdf)

Fünf Menschen, vor einem dunklen Hintergrund platziert, nachdenklich, in sich versunken, ergriffen einer Musik lauschend, deren Intensität sich uns ausschließlich über die Gesichter der Hörenden vermittelt. Der Maler dieses Meisterstücks war ein junger Ungar, den es nach dem Ersten Weltkrieg in die deutsche Metropole verschlagen hatte. Imre Goth studierte an der Budapester Akademie bei Eduard Balló und István Réti und und an der Berliner Hochschule für bildende Künste bei Arthur Kampf. Bald machte er sich einen Namen als hervorragender Porträtist des gehobenen Bürgertums. Insbesondere seine Bildnisse eleganter Damen zeigten, dass er es meisterhaft verstand, die Etikette der feineren Gesellschaft mit psychologischer Präzision zu verbinden. 1927 etwa porträtierte er den UFA-Filmstar Lilian Harvey. Bei aller Eleganz, die der als „Art-deco-Maler“ bezeichnete Goth in seinen Bildnissen walten ließ, schimmerte doch immer auch die Persönlichkeit der Dargestellten durch die Fassade des Repräsentativen. Der Maler selbst machte sich nahezu unsichtbar hinter seinen Bildern, sodass wir heute nur wenige Informationen über ihn haben. 1933 malte er ein Porträt Hermann Görings, den er im Ersten Weltkrieg kennengelernt hatte. Mit dem ungeschönten Naturalismus des Bildnisses war der Dargestellte allerdings ganz und gar nicht zufrieden, zeigte er doch unverstellt die Morphinsucht Görings, ablesbar an seinen Augen. Der Aufforderung, das Bildnis zu überarbeiten, verweigerte sich Goth. Schließlich sah Goth sich gezwungen, nach England zu emigrieren; sicherlich auch weil er Jude war. Dort gelang es ihm, im Umfeld des Regisseurs und Produzenten Alexander Korda, der ebenfalls aus Ungarn stammte, sich als Porträtist der Filmschauspieler zu etablieren. Es heißt auch, er sei vom britischen Außenminister Anthony Eden beauftragt worden, ein Porträt von dessen Frau Beatrice zu malen. So konnte Imre Goth auch in England, wo er bis an sein Lebensende bleiben sollte, seine Qualitäten als Gesellschaftsporträtist erfolgreich unter Beweis stellen. „Das Konzert“ ist sicherlich sein bekanntestes Werk. Es wurde und wird in zahllosen Reproduktionen überliefert und soll auch Eingang in die deutschen Schullesebücher erhalten haben. Der Grund liegt in der zeitlosen meisterhaften Darstellung musikalischer Andacht, die sich den Betrachtenden unmittelbar emotional erschließt. MS

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