Emil Nolde. Aquarelle und Druckgraphiken aus dem Kunstmuseum Hannover mit Sammlung Sprengel. Hoechst, Jahrhunderthalle; Leverkusen, Erholungshaus Bayer AG; München, Villa Stuck, 1982/83 [wohl nur eines der drei Exemplare] / Emil Nolde. Düsseldorf, Kunsthandel W. Wittrock, 1985, Kat.-Nr. 29, 29a, 29b, Abb. S. 41
„[…] ging es in eine lithographische Werkstatt. Wie vielfach üblich, hatte auch ich früher einmal mit fetter Tusche auf Papier gezeichnete Zeichnungen auf Stein übertragen und drucken lassen, dabei aber schien der Stein mir weiter nichts, als ein günstiges Vervielfältigungsmittel. Erst, wenn der Maler auf dem Stein selbst schaffend arbeitet, erlebt er den Reiz der Technik und die weitgehendsten Möglichkeiten. Die Werkstatt, wo ich war – , im Drucken kleinlich peinlichster Etikettenkrams eingearbeitet – , legte meinen verwegenen Dummheiten – so wohl schienen sie dem peniblen Handwerker – keine Grenzen. Ich konnte nach Herzenslust schalten und walten. Farben wurden verschrieben, verrieben, und ich stand immerzu zeichnend, ätzend, schleifend, mischend, abwägend, umschaltend in Farben und Farben und von der Presse die großen Bilder hervorholend, fast alle in verschiedenen Nuancen und Zuständen. Es war eine Lust und mir die Freude groß, als ich die gerollten Blätter alle wegtragen durfte“ (Emil Nolde: Jahre der Kämpfe, 1934, S. 228-229)
Drei Farblithografien in unterschiedlichen Fassungen, jeweils auf Japan, davon eine aquarelliert. Je ca. 68 × 56 cm
(26 ¾ × 22 in.). Jeweils signiert, betitelt und bezeichnet: „Von 4 Dr. dieser Fassung Nr. 1.“ (Schwarz und Grau) / „Von 5 Dr. dieser Fassung Nr. 5. (übermalt)“ (Dunkelrot und Hellblau; das Gesicht gelb aquarelliert) / „Von 4 Dr. dieser Fassung Nr. 2.“ (Schwarz, Rot und Ocker). Werkverzeichnis: Schiefler/Mosel/Urban L 58. Sehr selten. Drei Fassungen von insgesamt 14 Farbkombinationen in insgesamt 32 Exemplaren. [3217] Gerahmt
Provenienz
Privatsammlung, Deutschland
Addendum/Erratum
Der Ausstellungshinweis von 1982/83 ist nicht zutreffend.
Emil Nolde. Aquarelle und Druckgraphiken aus dem Kunstmuseum Hannover mit Sammlung Sprengel. Hoechst, Jahrhunderthalle; Leverkusen, Erholungshaus Bayer AG; München, Villa Stuck, 1982/83 [wohl nur eines der drei Exemplare] / Emil Nolde. Düsseldorf, Kunsthandel W. Wittrock, 1985, Kat.-Nr. 29, 29a, 29b, Abb. S. 41
„[…] ging es in eine lithographische Werkstatt. Wie vielfach üblich, hatte auch ich früher einmal mit fetter Tusche auf Papier gezeichnete Zeichnungen auf Stein übertragen und drucken lassen, dabei aber schien der Stein mir weiter nichts, als ein günstiges Vervielfältigungsmittel. Erst, wenn der Maler auf dem Stein selbst schaffend arbeitet, erlebt er den Reiz der Technik und die weitgehendsten Möglichkeiten. Die Werkstatt, wo ich war – , im Drucken kleinlich peinlichster Etikettenkrams eingearbeitet – , legte meinen verwegenen Dummheiten – so wohl schienen sie dem peniblen Handwerker – keine Grenzen. Ich konnte nach Herzenslust schalten und walten. Farben wurden verschrieben, verrieben, und ich stand immerzu zeichnend, ätzend, schleifend, mischend, abwägend, umschaltend in Farben und Farben und von der Presse die großen Bilder hervorholend, fast alle in verschiedenen Nuancen und Zuständen. Es war eine Lust und mir die Freude groß, als ich die gerollten Blätter alle wegtragen durfte“ (Emil Nolde: Jahre der Kämpfe, 1934, S. 228-229)