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Ausgewählte Werke

Auf diesem Bild ist das folgende Kunstwerk zu sehen: Rudolf Schlichter. Hausvogteiplatz. 1926.
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21 R Rudolf Schlichter

Calw 1890 – 1955 München

Hausvogteiplatz. 1926

Aquarell über Bleistift und Deckweiß auf Papier. 63,5 × 49,4 cm (25 × 19 ½ in.). Unten links signiert: Rudolf Schlichter. Auf der Rückpappe ein Etikett der Galerie Brockstedt, Hamburg, und Etiketten der Ausstellungen Hamburg 1976, Berlin 1977, Paris 1978, London 1978/79, Minneapolis 1980/81, Berlin 1984, Berlin 1986, Ingelheim 1989, Montreal 1990, Mannheim 1994/95, Mailand 1995, Genua 1995/96, München 1998/99, Lille 2012/13 (s. u.). Rückseitig: Porträtskizze einer Frau, unten links bezeichnet: Grünbaum. [3047] Gerahmt

Provenienz

Max Grünbaum, Berlin (1880-1938), wohl direkt vom Künstler erworben / Privatsammlung, Berlin/Wien (wohl Ende der 1920er-Jahre vom Vorgenannten erhalten) Wolf Uecker, Hamburg (1970 bei Bassenge, Berlin, erworben) / Christina und Volker Huber, Offenbach (1978 vom Vorgenannten erworben)

EUR 200.000

 

- 300.000

USD 235.000

 

- 353.000

Auktion 371

Donnerstag, den 27. November 2025, 18:00 Uhr

Zustandsbericht anfragen

Fragen an die Experten

Wir danken Dr. Sigrid Lange, Königswinter, für freundliche Hinweise.

Weitere Werke aus der Sammlung Christina und Volker Huber im Katalog Moderne Kunst und 19. Jahrhundert, Lose 370-389.

Ausstellung

Aspekte der Neuen Sachlichkeit. Handzeichnungen und Aquarelle. Innsbruck, Galerie im Taxispalais, 1972, Kat.-Nr. 55, m. Abb. / Großstadt und Großstadtleben um 1926. Ausstellung der B-A-T-Cigaretten-Fabriken. Hamburg, B-A-T-Haus, 1976, Kat.-Nr. 54, m. Abb. / Tendenzen der Zwanziger Jahre. 15. Europäische Kunstausstellung unter den Auspizien des Europarates. Berlin, Neue Nationalgalerie, Akademie der Künste, Große Orangerie des Schlosses Charlottenburg, 1977, Kat.-Nr. 4/158, Abb. S. 4/230 / Rudolf Schlichter. Aquarelle, Zeichnungen und Grafiken der 20er Jahre. Hamburg, Galerie Brockstedt, 1978, Nr. A, m. Abb. (Faltblatt) / Paris – Berlin : rapports et contrastes France-Allemagne 1900–1933. Paris, Centre national d’art et de culture Georges Pompidou, 1978, Kat.-Nr. 346, Abb. S. 197 / Neue Sachlichkeit and German Realism of the Twenties. London, Hayward Gallery, 1978/79, Kat.-Nr. 232, o. Abb. / German Realism of the Twenties. Minneapolis, Institute of Arts, und Chicago, The Museum of Contemporary Art, 1980/81 / Rudolf Schlichter. Berlin, Staatliche Kunsthalle, und Stuttgart, Württembergischer Kunstverein, 1984, Kat.-Nr. 62, Abb. 60 / Ich und die Stadt. Mensch und Großstadt in der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts. Berlin, Berlinische Galerie, Martin-Gropius-Bau, 1986, Kat.-Nr. 185, Abb. S. 175 / Der Traum von einer neuen Welt. Berlin 1910–1933. Internationale Tage Ingelheim. Ingelheim am Rhein, Museum Altes Rathaus, 1989, S. 49, Abb. 189 / Neue Sachlichkeit – Magischer Realismus. Bielefeld, Kunsthalle Bielefeld, 1990/91, Kat.-Nr. 59, Abb. S. 149 / Les années 20. L'âge des métropoles. Montreal, Musée des Beaux-Arts, 1991, S. 25 / Südwestdeutsche Kunst zwischen Tradition und Moderne. 1914 bis 1945. Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Albertinum, Hohenkarpfen, Hausen ob Verena, und Villingen-Schwenningen, Städtische Galerie, Lovis-Kabinett, 1993, S. 199 / Neue Sachlichkeit. Bilder auf der Suche nach der Wirklichkeit. Figurative Malerei der zwanziger Jahre. Mannheim, Kunsthalle Mannheim, 1994/95, Abb. S. 128 / Nuova oggettività. Germania e Italia 1920–1939. Omaggio à Emilio Bertonati. Mailand, Palazzo della Permanente, 1995, S. 82 / Arte della libertà. Antifascismo, guerrà e liberazione in Europa 1925–1945. Genua, Palazzo Reale, 1995/96, S. 122 / Rudolf Schlichter. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen. Tübingen, Kunsthalle Tübingen; Wuppertal, Von der Heydt-Museum, und München, Städtische Galerie im Lenbachhaus, 1997/98, Kat.-Nr. 84, Abb. S. 167 / Die Nacht. München, Haus der Kunst, 1998/99 / Der Potsdamer Platz. Ernst Ludwig Kirchner und der Untergang Preußens. Berlin, Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, 2001, Kat.-Nr. 145, Abb. S. 283 / Rudolf Schlichter. Großstadt, Porträt, Obsession. Pforzheim, Pforzheim Galerie, 2008/09, Abb. auf dem Cover und S. 29 / La ville magique. Lille, LaM – Lille métropole Musée d'art contemporain et d'art brut, 2012/13, Kat.-Nr. 82, Abb. S. 98 / Rudolf Schlichter. Eros und Apokalypse. Koblenz, Mittelrhein-Museum, und Halle, Kunstverein Talstrasse, 2015/16, Kat.-Nr. 22, Abb. auf dem Cover und S. 85 / Glanz und Elend in der Weimarer Republik. Frankfurt a. M., Schirn Kunsthalle, 2017/18, o. Kat.-Nr., Abb. S. 61 / Der Flaneur von Renoir bis zur Gegenwart. Bonn, Kunstmuseum, 2018/19, o. Kat.-Nr., Abb. S. 185 / Street Life. Die Straße in der Kunst von Kirchner bis Streuli. Ludwigshafen, Wilhelm Hack Museum, 2021/22, o. Kat.-Nr., Abb. S. 51 / Sieh Dir die Menschen an! Das neusachliche Typenporträt der Weimarer Zeit. Stuttgart, Kunstmuseum Stuttgart, und Chemnitz, Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, 2023/24, o. Kat.-Nr., Abb. S. 2–3 (Detail) und S. 254

Literatur und Abbildung

Auktion 15: Alte und neue Kunst. Teil I. Berlin, Galerie Gerda Bassenge, 21.–25.4.1970, Kat.-Nr. 1437, Abb. S. 222 („Straße mit vielen Passanten, im Hintergrund ein Galgen") / Margit Weinberg-Staber: Moderne Maler erleben die Großstadt. In: Du. Die Kunstzeitschrift. H. 11, 1982, S. 24 ff., Abb. S. 53 / Anonym: Ein Rebell zwischen Puff und Politik. In: Der Stern, H. 13, 1984, S. 83–92, Abb. S. 87 / Hans Mommsen: Die verspielte Freiheit. 1918–1933. Propyläen Geschichte Deutschlands, Bd. VII. Berlin, Propyläen, 1989, Abb. neben S. 312 / Sergiusz Michalski: Neue Sachlichkeit. Malerei, Graphik und Photographie in Deutschland 1919–1933. Köln, Benedikt Taschen, 1992, Abb. S. 35 / Gerd Presler: Saturn rast auf die Erde zu. In: art. Das Kunstmagazin, H. 3, März 1994, S. 67, Abb. S. 61 / Hans H. Hofstätter (Hg.): Kunst und Künstler in Baden. Das 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt, 1995, Abb. S. 132 / Klaus Bergmann u. a.: Geschichte und Geschehen A4. Geschichtliches Übersichtswerk für die Sekundarstufe I. Stuttgart, Klett, 1997 [1. Aufl.], S. 60, m. Abb. / Bergmoser + Höller Verlag AG (Hg.): Geschichte betrifft uns. Unterrichtsmaterialien. H. 4 (Weimarer Republik II. Scheinbare Stabilisierung [1924–1929]), 1997, Abb. auf dem Cover, im Text und auf beiliegender Overheadprojektor-Folie / Christian Huther: Rudolf Schlichter. In: Weltkunst, Berlin, 15.10.1997, S. 2189, m. Abb. / Rita E. Täuber: Der hässliche Eros. Darstellung zur Prostitution in Malerei und Graphik 1855 –1930. Berlin, Gebr. Mann, 1997, S. 169, mit Abb. / Klett-Schulbuchverlag (Hg.): Zeitreise 10. Geschichtliches Unterrichtswerk für die Sekundarstufe I. Leipzig, Klett, 1999 [1. Aufl.], Abb. S. 6 / Ruth Glatzer (Hg.): Berlin zur Weimarer Zeit. Panorama einer Metropole. 1919–1933. Berlin, Siedler Verlag, 2000, Abb. S. 125 / Pawoł Hejduška, Achim Kowar, Ludwig Zahrodnik (Hg.): Stawizny a podawki. Lesebuch in sorbischer Sprache, Bd. V. Bautzen, Domowina, 2000, S. 52, m. Abb. / Bo Morell, Steffen Dirk Pabst: Berlin, Berlin! Kopenhagen, Columbus-Verlag, 2001, Abb. S. 31 / Klaus Fußmann: Wahn der Malerei. München, Pantheon Verlag, 2005, S. 356–360, Tf. 42, Abb. S. 357 / Ausst.-Kat.: Die Eroberung der Straße. Von Monet bis Grosz. Frankfurt a. M., Schirn Kunsthalle, 2006, Abb. S. 78 (nicht ausgestellt) / Ausst.-Kat.: Karl Arnold. „Hoppla, wir leben!“ Berliner Bilder aus den 1920er-Jahren. Berlin, Berlinische Galerie, 2010, Abb. S. 86 (nicht ausgestellt) / Sigrid Lange: Das Spätwerk von Rudolf Schlichter (1945–1955). Schriften zur Kunstgeschichte, Bd. XXXI. Hamburg, Verlag Dr. Kovač, 2011, S. 76, Abb. 21

Zum Begleittext von Gerd Presler

Zu unserer Broschüre Rudolf Schlichter – Werke aus der Sammlung Christina und Volker Huber

Zur Provenienz

Die rückseitig auf dem Aquarell „Hausvogteiplatz“ von Rudolf Schlichter angebrachte Notiz „Grünbaum“ bezieht sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den jüdischen Damenkonfektionär und Kunstsammler Max Grünbaum (1880–1938), dessen Geschäft sich in unmittelbarer Nähe des Berliner Hausvogteiplatzes befand. Grünbaum war zweimal verheiratet und verstarb 1938 unerwartet an einem Herzinfarkt.

Ein Brief Schlichters an Grünbaum aus dem Jahr 1922, der sich heute im Archiv der Akademie der Künste befindet, belegt Grünbaums Mäzenatentum. Darin bittet Schlichter um eine erneute finanzielle Unterstützung und bietet ihm im Gegenzug an, ein Werk seiner Wahl zu einem „wesentlich ermäßigten“ Preis zu erwerben.

Welche Arbeiten Schlichters sich konkret in Grünbaums Besitz befanden, ist nicht überliefert. Aus Briefen anderer Künstler wie Conrad Felixmüller, George Grosz und Heinrich Zille an Grünbaum geht jedoch hervor, dass er auch ihre Werke sammelte. Nach Angaben einer Nachfahrin musste Grünbaum seine Kunstsammlung vermutlich bereits Ende der 1920er-Jahre aus finanziellen Gründen veräußern.

Damit steht Max Grünbaum exemplarisch für jene kunstsinnigen Berliner Unternehmer der Weimarer Zeit, deren Engagement entscheidend zur Förderung moderner Kunst beitrug.

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