Auf den Spuren einer Sammlung. Der Nachlass Walter Bauer
Jahrzehntelang blieb seine Sammlung der Öffentlichkeit verborgen. Der Unternehmer Walter Bauer, der sich früh der Bekennenden Kirche angeschlossen hatte und nach dem Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 verhaftet und vom Volksgerichtshof angeklagt wurde, engagierte sich für Künstlerinnen und Künstler, die während der NS-Zeit verfemt waren – darunter Paula Modersohn-Becker und Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Lyonel Feininger und Max Beckmann, Ernst Barlach und Käthe Kollwitz. Besonders bewegte Bauer die Kunst der Expressionisten. Giuseppe Santomaso, Ernst Wilhelm Nay und andere markieren den Fortgang seiner Neugierde und Leidenschaft für die Moderne.
Sein reger Kontakt zu Carl Georg Heise, einer der prägendsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Kunst des 20. Jahrhunderts, Direktor der Hamburger Kunsthalle von 1945 bis 1955, beeinflusst in den 1950er- und 1960er-Jahren die Ausrichtung der Sammlung maßgeblich in Richtung der deutschen Zeichenkunst.
Grisebach freut sich, diese als historisches Zeitdokument entstandene Sammlung im Rahmen der Winterauktionen 2025 zum Verkauf anbieten zu können.
Johann Anton Ramboux
„Doppelbildnis der Brüder Eberhard". 1822. Lithografie. EUR 30.000-40.000
Edvard Munch
„Selbstporträt mit Knochenarm". 1895. Lithografie. EUR 40.000-60.000
Paula Modersohn-Becker
„Selbstbildnis nach halblinks“. 1906. Öltempera auf Papier auf Pappe. EUR 250.000-350.000