Alles fing mit einem schwarzen Quadrat auf weißem Grund an, das Kasimir Malewitsch 1915 malte, um die Kunst vom Ballast der gegenständlichen Welt zu befreien. Er brachte die Malerei auf den Nullpunkt, und um diesen Punkt kreist die Kunst von Imi Knoebel. Seine Kunst kommt aus der Kunst, sie ist eine Reaktion auf die eigene Geschichte.
Sein gesamtes auf rechte Winkel und Primärfarben konzentriertes Werk ist belebt durch die Auseinandersetzung mit dem Erbe der konkret-konstruktivistischen Kunst.
Knoebels Künstlerleben war wohl schon vorgezeichnet, als er 1940 als Klaus Wolf in der Bauhaus-Stadt Dessau geboren wurde und von 1962 bis 64 die Werkkunstschule in Darmstadt besuchte, deren Vorkurse nach Ideen von Johannes Itten und László Moholy-Nagy aufgebaut waren. Auch nach dem Wechsel an die Düsseldorfer Kunstakademie kam ihm das „Schwarze Quadrat“ nicht aus dem Kopf. Gemeinsam mit Rainer Giese bildete er das Künstler-Duo „Imi und Imi“, was bedeutet „Ich mit ihm“ und nichts mit dem Waschmittel zu tun hat.
1965 schafften sie es in die Klasse von Joseph Beuys, der ihnen – der Legende nach – die Abstellkammer Raum 19 zur Verfügung stellte.
Beuys war für Imi Knoebel zwar kein konkreter Anreger, aber sein erweiterter Kunstbegriff erlaubte ihm mit schwarz-weiß gefärbten Hartfaserplatten und Keilrahmen seinen radikalen Purismus auszuleben. Er hängt Keilrahmen ohne Bilder auf oder stapelt sie übereinander, sodass reliefartige Wandobjekte entstanden. Die angebotenen gelben und roten Bildflächen, die in starkem Kontrast zu den verschieden breiten ultramarinblauen Seitenlatten und den feinen roten und gelben Streifen der geschichteten Rahmen stehen, gehören zu einer Serie aus den 90er- Jahren, als die Farben so richtig bis ins Grelle aufblühen und Imi Knoebel verschiedene Arbeiten nach dem Plattenlabel der Düsseldorfer Punkszene „Pure Freude“ nennt.
Imi Knoebel hat sein Ziel der letzten Vereinfachung konsequent verfolgt. Der Einfluss von Piet Mondrian ist unübersehbar, aber dessen Missionseifer ist ihm völlig fremd.
Knoebel meint, dass er eigentlich keine Begabung als Künstler habe: „Ich bin auch stolz darauf, ohne diese Begabung in der Kunstgeschichte zu sein.“
Acryl auf Aluminium und Holz. 121 × 121 × 14 cm
(47 ⅝ × 47 ⅝ × 5 ½ in.). Rückseitig mit Pinsel in Rot und Gelb signiert und datiert sowie mit Filzstift in Rot mit Richtungspfeil versehen: Imi 93. [3030]
Provenienz
Firmensammlung, Deutschland (1994 bei Achenbach Kunsthandel, Düsseldorf, erworben)
Alles fing mit einem schwarzen Quadrat auf weißem Grund an, das Kasimir Malewitsch 1915 malte, um die Kunst vom Ballast der gegenständlichen Welt zu befreien. Er brachte die Malerei auf den Nullpunkt, und um diesen Punkt kreist die Kunst von Imi Knoebel. Seine Kunst kommt aus der Kunst, sie ist eine Reaktion auf die eigene Geschichte.
Sein gesamtes auf rechte Winkel und Primärfarben konzentriertes Werk ist belebt durch die Auseinandersetzung mit dem Erbe der konkret-konstruktivistischen Kunst.
Knoebels Künstlerleben war wohl schon vorgezeichnet, als er 1940 als Klaus Wolf in der Bauhaus-Stadt Dessau geboren wurde und von 1962 bis 64 die Werkkunstschule in Darmstadt besuchte, deren Vorkurse nach Ideen von Johannes Itten und László Moholy-Nagy aufgebaut waren. Auch nach dem Wechsel an die Düsseldorfer Kunstakademie kam ihm das „Schwarze Quadrat“ nicht aus dem Kopf. Gemeinsam mit Rainer Giese bildete er das Künstler-Duo „Imi und Imi“, was bedeutet „Ich mit ihm“ und nichts mit dem Waschmittel zu tun hat.
1965 schafften sie es in die Klasse von Joseph Beuys, der ihnen – der Legende nach – die Abstellkammer Raum 19 zur Verfügung stellte.
Beuys war für Imi Knoebel zwar kein konkreter Anreger, aber sein erweiterter Kunstbegriff erlaubte ihm mit schwarz-weiß gefärbten Hartfaserplatten und Keilrahmen seinen radikalen Purismus auszuleben. Er hängt Keilrahmen ohne Bilder auf oder stapelt sie übereinander, sodass reliefartige Wandobjekte entstanden. Die angebotenen gelben und roten Bildflächen, die in starkem Kontrast zu den verschieden breiten ultramarinblauen Seitenlatten und den feinen roten und gelben Streifen der geschichteten Rahmen stehen, gehören zu einer Serie aus den 90er- Jahren, als die Farben so richtig bis ins Grelle aufblühen und Imi Knoebel verschiedene Arbeiten nach dem Plattenlabel der Düsseldorfer Punkszene „Pure Freude“ nennt.
Imi Knoebel hat sein Ziel der letzten Vereinfachung konsequent verfolgt. Der Einfluss von Piet Mondrian ist unübersehbar, aber dessen Missionseifer ist ihm völlig fremd.
Knoebel meint, dass er eigentlich keine Begabung als Künstler habe: „Ich bin auch stolz darauf, ohne diese Begabung in der Kunstgeschichte zu sein.“