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Berlin, Juli 2024: Erfolgreiche Vermittlung des Karlsruher Skizzenbuches von Caspar David Friedrich

Grisebach freut sich sehr, die erfolgreiche Vermittlung des Karlsruher Skizzenbuches von Caspar David Friedrich bekanntgeben zu dürfen: Gemeinsam mit der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Grisebach in langer und vertrauensvoller Zusammenarbeit verbunden ist, ist es gelungen, die spektakuläre Entdeckung der vergangenen Winterauktionen 2023 zu vermitteln und damit auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 

Mit ebenso unbürokratischem wie spontanem Einsatz übernahm die Ernst von Siemens Kunststiftung die Vorfinanzierung des Objekts für das Kupferstichkabinett Berlin, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Klassik Stiftung Weimar und ermöglicht damit auch zukünftige Leihgaben ins Ausland.

Die drei Museen teilen die Eigen- und Fördermittel, um wichtiges Kulturgut zu sichern, gegenseitig auszuleihen – auch nach Amerika – und zu erforschen. Nicht nur das Kunstwerk selbst, sondern auch das besondere kollegiale Zusammenspiel der drei Leiterinnen gaben für die Ernst von Siemens Kunststiftung den Ausschlag, den Ankauf zu fördern.

Die Ernst von Siemens Kunststiftung ist eine der bedeutendsten kulturfördernden Stiftungen Deutschlands. Sie erwirbt - in der Regel gemeinsam mit anderen Förderern - wertvolle Exponate für öffentliche Museen und Bibliotheken und unterstützt unter anderem hochkarätige Ausstellungen.

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Berlin, 4. Juni 2024: Die Ergebnisse der Sommerauktionen in Berlin mit einigen Überraschungserfolgen und besonders starker Nachfrage im Zeitgenossen-Segment

In der präzise komponierten Auswahl der Auktion Ausgewählte Werke konnte allen vorneweg Ernst Ludwig Kirchners meisterhaftes Gemälde „Heuernte“ (1924-26) für 825.500 EUR einer Berliner Privatsammlung zugeschlagen werden. Dicht gefolgt von Günther Uecker, dessen monumentales und faszinierendes Bildobjekt „Phantom“ aus dem Jahr 1962 für 685.800 EUR an eine Privatsammlung in Norddeutschland verkauft worden ist.
Stanley Whitneys „Violet Times“ (2012) erzielte 342.900 EUR und fand ebenfalls einen neuen Besitzer in Norddeutschland. Die eindrucksvolle Skulptur „Schwimmerin II“ (1938/52) von Gerhard Marcks wurde für 228.600 EUR an eine Privatsammlung in Berlin veräußert. Erwähnenswert sind auch die Arbeiten zweier bedeutender deutscher Künstlerinnen: so erzielte Gabriele Münters „Blumenstillleben mit Sofa und Kissen“ (1910) 190.500 EUR, während „Kopf eines Mädchens mit geschlossenem Kragen“ (um 1905) von Paula Modersohn-Becker ebenfalls für 190.500 EUR verkauft werden konnte.

Reges internationales Interesse zog die Auktion „Sammlung Rudolf Zwirner – Arbeiten auf Papier“ auf sich. Präsentiert wurden hier Kunstwerke aus drei Jahrhunderten aus dem Privatbesitz des Kunstmarkt-Pioniers Rudolf Zwirner: Pierre-Paul Prud’hons „L’Enlèvement de Psyché“ (um 1808) erreichte beeindruckende 254.000 EUR und wurde an eine Privatsammlung in Frankreich verkauft, Victor Hugos „Carnet Guernesey“ (1856) fand für 177.800 EUR einen neuen Besitzer in einer deutschen Privatsammlung, während die „Plantation farcineuse hydropique parasite“ (1921) von Max Ernst bei ausgehend von einem Schätzpreis von 30.000/40.000 EUR sensationelle 76.200 EUR erringen und an eine Privatsammlung in der Schweiz veräußert werden konnte.

Auch die Auktion Kunst des 19. Jahrhunderts glänzte mit einigen außergewöhnlichen Ergebnissen, die weit über die Schätzungen hinauskletterten. So waren Museen und Institutionen zahlreich beteiligt und fanden sich an der Seite von engagierten, hochkarätigen Privatsammlern aus dem In- und Ausland, die alle zusammen für spektakuläre Bietgefechte und hohe Preise sorgten. Der höchste Zuschlag der Abteilung ging an Adolph Menzels „Wallenstein’s Lager“ (1854?), das mit einem Schätzpreis von 20.000/ 30.000 EUR angesetzt war und atemberaubende 330.200 EUR erklimmen konnte. Für eine weitere Überraschung sorgte ein Werk aus dem Nachlass des Malers Georg Friedrich Kersting: Zwei Ölstudien, „Nelke“ und „Blätterzweig“ (Deutsch, um 1820), deren Schätzpreis bei 1.000/1.500 EUR lag. Sie wurden nach einem ausgedehnten Bietgefecht in knisternder Spannung erst bei sensationellen 146.050 EUR zugeschlagen. Großes Interesse weckte auch Georg Friedrich Kerstings Freundschaftsporträt „Caspar David Friedrich auf dem Felsen („Ausblick aufs Meer“)“. Diese frühe Umsetzung
einer programmatischen Bildidee von Caspar David Friedrich (um 1809/10) erzielte bei einem Schätzpreis von 150.000/200.000 EUR einen Verkaufspreis von 190.500 EUR.

Daniel von Schacky, Sprecher der Geschäftsführung und Partner, hebt mit Blick auf die Sommerauktionen hervor: „Wir freuen uns sehr über die starke Nachfrage im Bereich der Zeitgenössischen Kunst, welche den höchsten Anteil am Gesamtumsatz der Auktionen in der Geschichte des Hauses hatte und einen laufenden Generationswechsel widerspiegelt.“
 
Mit den Ergebnissen der Sommerauktionen wird für das erste Halbjahr 2024 ein Umsatz von rund 16 Mio. EUR erwartet.

* Alle Ergebnisse inklusive Aufgeld

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Berlin, 30. April 2024: Zeitreisen – Spitzenwerke aus vier Jahrhunderten mit hochkarätigen Provenienzen: die Sommerauktionen 2024 in Berlin

Ernst Ludwig Kirchners meisterhaftes Gemälde „Heuernte“ von 1924-26 veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise die Schönheit und Härte des Berglebens. Zwischen majestätischen Berggipfeln und herbstlichen Wiesen offenbart sich Kirchners Genie und seine Verbundenheit mit der Natur. Dieses Meisterwerk voller Tiefe und Symbolik stammt aus der Familie des Künstlers und hing seit 1967 als Leihgabe im Museum Biberach (EUR 700.000/900.000).

Ebenfalls entstanden während seiner Davoser Zeit ist Kirchners seltenes Blumenbild „Glockenblumen“ von 1919. Das typisch expressionistische Gemälde voller Bewegung strahlt die unverkennbare Handschrift Ernst Ludwig Kirchners aus und kommt aus demselben Besitz wie die „Heuernte“ (EUR 350.000/450.000).

Ein weiteres Highlight der Auktion „Ausgewählte Werke“ ist Wassily Kandinskys Ölstudie “Rapallo – Castello und Kirche” aus dem Jahr 1906, welche einen wichtigen Meilenstein in Kandinskys künstlerischem Schaffen markiert und einen kaum zu überschätzenden Einblick in seine Entwicklung hin zur abstrakten Malerei eröffnet (EUR 250.000/350.000).

Oskar Schlemmers Papierarbeit „Raum mit sieben Figuren“ wiederum von 1937 ist Teil seiner Serie von „Lebensskizzen“, die eine intime Genreszene in einem häuslichen Umfeld formulieren. Diese Darstellung erinnert an sein berühmtes Werk „Die Frauenschule“, das die Präsenz von Figuren in einem konkreten Raum thematisiert und Schlemmers immerwährende Suche nach dem Wesen des Menschen widerspiegelt (EUR 250.000/350.000).

Die dynamische Aufwärtsbewegung der gelben Feuersäule in Ernst Wilhelm Nays eindrucksvollem Gemälde „Feuersäule“ aus dem Jahr 1965 kontrastiert mit einer visuellen Verlangsamung – einmal mehr Sinnbild für Nays komplexe Vereinigung von Gegensätzen und seinen vertrauten Umgang mit ringenden Empfindungen und Gedanken (EUR 150.000/200.000)

Besonders hervorzuheben aus dem Bereich der Zeitgenössischen Kunst in der Auktion „Ausgewählte Werke“ ist allen voran das monumentale und faszinierende Bildobjekt „Phantom“ von Günther Uecker - 1962 in seiner ZERO-Hauptschaffenszeit entstanden und von hoch fokussierter Ästhetik und Qualität, welche das menschliche Auge vollkommen in ihren Bann zieht und ganz sicher nicht so schnell wieder loslässt (EUR 400.000/600.000). Auch Neo Rauchs „CLOUSE!“ von 2000, ein Geschenk an den ostdeutschen Kunsthistoriker Klaus Werner zum 60. Geburtstag (EUR 150.000/200.000), gehört ebenso zur kuratierten Auswahl wie das großformatige Gemälde „Violet Times“ des afroamerikanischen Künstlers Stanley Whitney von 2012 (EUR 250.000/350.000).

Eine nicht minder eindrucksvolle Gruppe von Kunstwerken der „Neuen Wilden“ mit bedeutender Ausstellungsgeschichte von Künstlern wie Helmut Middendorf, Karl Horst Hödicke, Bernd Koberling oder Salomé ist sowohl in der Auktion Ausgewählte Werke als auch in der Auktion Zeitgenössische Kunst vertreten.

Im Rahmen der Sonderauktion „Sammlung Rudolf Zwirner – Arbeiten auf Papier“ wird am 30. Mai um 14 Uhr eine feine Auswahl von 31 Arbeiten auf Papier aus drei Jahrhunderten aus dem Privatbesitz des Kunstmarkt Pioniers versteigert. Spitzenlos der Auktion ist Pierre-Paul Prud’hons Gouache „L’Enlèvement de Psyché“ (Schätzpreis EUR 200.000/300.000), eine um 1808 entstandene Vorstudie zu dem bedeutenden Gemälde „Psyché exposée sur le rocher est enlevé par les Zephyrs qui la transportent dans la demeure de l’Amour“, das im Louvre zu bewundern ist. Für Rudolf Zwirner werden in dieser Gouache die Leichtigkeit und der Hauch des Windes sogar noch besser spür- und erahnbar als in der späteren großen Ausführung in Öl. Eine Rarität ist auch die nahezu abstrakte Darstellung „Carnet Guernesey“ des großen französischen Romanciers Victor Hugo aus dem Jahr 1856. Wir sehen hier eine der seltenen, relativ großformatigen Arbeiten des Künstlers (EUR 100.000/150.000,) die in für sein malerisches Werk typischer Manier die Lust am kühnen Strich, an einer Darstellung, die jede Bestimmtheit unterläuft und an Szenerien der Düsternis eindrücklich unterstreicht – als bildender Künstler ist der große Romancier nach wie vor eine Entdeckung. Weitere Glanzstücke der Sammlung sind außerdem Rembrandts Radierung „Landscape with a cottage and haybarn: oblong” von 1641 (EUR 50.000/70.000) oder Max Ernsts zwei frühe, aquarellierte Drucke aus dem ehemaligen Besitz von Tristan Tzara für je 30.000 bis 40.000 Euro.

Mit erstklassigen Provenienzen können auch die Highlights der Auktion Kunst des 19. Jahrhunderts aufwarten, darunter fünf Werke von Caspar David Friedrich: Eine Sensation ist dabei die unvollendete Sepiazeichnung „Feuer in einer Kirchenruine“ um 1800/01, welche eine Landschaftsszene mit Ruine zeigt, bei der das Lichtphänomen eine atmosphärische Stimmung erzeugt und Friedrichs Suche nach Komposition und Lichtführung verdeutlicht. Die Zeichnung stammt aus der Familie eines Bruders von Caspar David Friedrich (EUR 200.000/300.000).

Friedrichs frühes Gemälde auf Holz „Landschaft mit strohgedeckten Hütten in einem Wald“ (um 1798) erlaubt es uns, den Künstler bei seinen ersten Schritten in die Welt der Ölmalerei vor der Jahrhundertwende zu begleiten. Diese Arbeit offenbart nicht nur Friedrichs frühe künstlerische Experimente, sondern auch seine Leidenschaft für die mit symbolischen Elementen zutiefst aufgeladene Landschaftsdarstellung (EUR 150.000/200.000).

Bei der „Ruine des Klosters Altzella in Nossen bei Dresden, 20. September 1800“ konzentrierte sich Friedrich auf markante architektonische Details und demonstrierte seine Sensibilität für Nebenmotive (EUR 120.000/150.000), das Motiv der Ruinen griff er später in seinem berühmten Gemälde „Ruinen in der Abenddämmerung“ auf.

Das Blatt „Blick über den Wolfsgraben“ von 1813 stammt aus dem Krippener Skizzenbuch und illustriert Friedrichs unvergleichliche Fähigkeit, Landschaften mit subtilen Strichen zum Leben zu erwecken (EUR 50.000/70.000).

Mit dem Blatt „Weg zwischen Laubbäumen mit Staffage“ von 1800 schließlich wurde Grisebach eine der sehr seltenen Radierungen anvertraut, ebenfalls aus dem Besitz der Familie eines Bruders von Caspar David Friedrich (EUR 15.000/20.000).

Eine ganz besondere Entdeckung ist außerdem Georg Friedrich Kerstings Aquarell Caspar David Friedrich auf dem Felsen („Ausblick aufs Meer“). Freundschaftsporträt und frühe Umsetzung einer programmatischen Bildidee von Caspar David Friedrich: Das eindrucksvolle Blatt aus Kerstings Nachlass, datiert auf 1809/10, zeigt (wohl) Caspar David Friedrich auf einem Felsen
sitzend und reflektiert somit die intensive künstlerische Auseinandersetzung zwischen den beiden Malern während ihrer berühmten gemeinsamen Reise ins Riesengebirge. Die aquarellierte Zeichnung offenbart die tiefe Wertschätzung und das gegenseitige Verständnis zwischen Kersting und Friedrich und dessen progressive romantische Kunstvision (EUR 150.000–200.000).

Insgesamt werden bei den Sommerauktionen vom 30. und 31. Mai 494 Kunstwerke mit einer unterer Schätzung von insgesamt EUR 12 Millionen in fünf Auktionen versteigert.

Die Vorbesichtigung aller Werke in Berlin an zwei Standorten in der Fasanenstraße (25 und 27) findet vom 23. bis 29. Mai statt.

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Berlin, 10. April 2024: Provenienzforschung bei Grisebach: Isabel von Klitzing „Leitende Beraterin für Provenienz und Restitution“

Grisebach freut sich sehr, für die Abteilung Provenienzforschung die renommierte Provenienzexpertin Isabel von Klitzing als leitende Beraterin gewonnen zu haben. Isabel von Klitzing ist selbständige Provenienzforscherin mit Sitz in Frankfurt. Durch ihre Betreuung von öffentlichen und privaten Sammlungen im In-und Ausland und ihre Ausbildung zur Volljuristin hat sie einen erweiterten Blick auf die komplizierten Fälle, der den der Kunsthistoriker vorzüglich ergänzt.

Vor der Gründung ihrer Firma Provenance Research and Art Consulting war Isabel von Klitzing zehn Jahre als Senior Restitution Specialist für Sotheby’s in London, Belgrad und Frankfurt tätig. Dadurch  

verfügt sie zudem über langjährige Erfahrung auf dem weltweiten Kunstmarkt, in dem sie sich ebenfalls ein internationales Netzwerk geschaffen hat.

Sie studierte Rechtswissenschaften in Göttingen, Berlin, Brüssel und Paris und ist Mitglied der Rechtsanwaltskammer Frankfurt am Main. 2021 wurde sie vom Schiedsgericht für kunstbezogene Schiedsgerichtsverfahren (Cafa) zur Provenienzexpertin ernannt und war im Vorstand des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V. Seit 2011 hält Isabel von Klitzing Vorlesungen an der Freien Universität Berlin zum Thema "Provenienzforschung im Kunsthandel". Sie trägt regelmäßig zu verschiedenen Aspekten der Provenienzforschung und Restitution vor und publiziert darüber.

Daniel von Schacky, Geschäftsführer und Partner von Grisebach:

„Ich freue mich sehr, das so wichtige Feld der Provenienzforschung im Kunsthandel gemeinsam mit Isabel von Klitzing als unserer Beraterin zu stärken und weiterzuentwickeln. Mit ihr ist es uns gelungen, eine der erfahrensten Provenienzexpertinnen im Kunstmarkt für Grisebach zu gewinnen.“

Ergänzt wird das Team durch die Provenienzforscherin Dr. Nadine Bauer, die zuvor unter anderem für das Brücke-Museum in Berlin und die Hamburger Kunsthalle tätig war, und Stefan Pucks, der seit 1995 bei Grisebach als Katalogbearbeiter und Provenienzforscher tätig ist.  

Mit ihrem Wissensspektrum und dem internationalen Netzwerk wird das Team um Isabel von Klitzing für Grisebach die Provenienzforschung und das internationale Expertennetzwerk weiter ausbauen und so einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung der Provenienzforschung im Kunstmarkt und für Grisebach leisten.

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Berlin, 21. März 2024: „Sammlung Rudolf Zwirner – Arbeiten auf Papier“ – ein Highlight der kommenden Sommerauktionen

Grisebach freut sich, bereits heute ein erstes Highlight der kommenden Sommerauktionen (30. und 31. Mai 2024) anzukündigen: Rudolf Zwirner ist als Pionier des Kölner Kunstmarktes einer der bedeutendsten und richtungsweisendsten Galeristen des 20. Jahrhunderts. Aus seiner Privatsammlung wird nun bei Grisebach eine feine Auswahl von 33 Arbeiten auf Papier aus drei Jahrhunderten im Rahmen der Sonderauktion „Sammlung Rudolf Zwirner – Arbeiten auf Papier“ am 30. Mai versteigert. Mit einer mittleren Gesamtschätzung von 700.000 Euro belegt die kuratierte Auswahl Zwirners Feinsinn für exzeptionelle Qualität und seinen ausgeprägten Blick für Schönheit.

In seiner Kölner Galerie zeigte der leidenschaftliche Kunsthändler seit Beginn der 1960er-Jahre in rund 300 Ausstellungen Werke von Ikonen wie Andy Warhol, Gerhard Richter und Sigmar Polke. Für seinen wichtigsten Sammler Peter Ludwig erwarb er zahlreiche Hauptwerke der Moderne. Sie sind bis heute die Highlights des nach diesem benannten Kölner Museums. Kölns Status als Kunstmetropole ist nicht zuletzt Rudolf Zwirner als Mitbegründer der ersten Messe für zeitgenössische Kunst 1967 zu verdanken, die auf der ganzen Welt Maßstäbe setzte.


Seit 1996 lebt und arbeitet Rudolf Zwirner wieder in seiner Heimatstadt Berlin. Die Sammlung Zwirner hat jedoch weniger mit den Positionen seines professionellen Daseins als Kunsthändler zu tun, sondern fokussiert sich vor allem auf Künstlerinnen und Künstler, die er kaum je vertreten oder verkauft hat. Es ist im besten Sinne das, was eine Liebhabersammlung auszeichnet: unbeschwert von der Last einer jeglichen Systematik oder einem Anspruch auf Vollständigkeit, einzig und allein den eigenen Vorlieben und der Entdeckerlust verpflichtet und zusammengetragen mit einem Auge für künstlerische Qualität, das Maßstäbe setzt.


Spitzenlos der Auktion ist Pierre-Paul Prud’hons Gouache „L’Enlèvement de Psyché“ (Schätzpreis EUR 200.000/300.000), eine um 1808 entstandene Vorstudie zu dem bedeutenden Gemälde „Psyché exposée sur le rocher est enlevé par les Zephyrs qui la transportent dans la demeure de l’Amour“, das im Louvre zu bewundern ist. Für Rudolf Zwirner werden in dieser Gouache die Leichtigkeit und der Hauch des Windes sogar noch besser spür- und erahnbar als in der späteren großen Ausführung in Öl. Eine Rarität ist auch die nahezu abstrakte Darstellung „Carnet Guernesey“ des großen französischen Romanciers Victor Hugo aus dem Jahr 1856. Wir sehen hier eine der wenigen großformatigen Arbeiten des Künstlers (EUR 100.000/150.000,) die in für sein malerisches Werk typischer Manier die Nähe von Schrift und Zeichnung, von Sprache und Bild und seine grundsätzliche Faszination für düstere Szenerien verdeutlicht. Weitere Glanzstücke der Sammlung sind außerdem Rembrandts Radierung „Landscape with a cottage and haybarn: oblong” von 1641 (EUR 50.000/70.000) oder Max Ernsts aqua-rellierter Druck „Plantation farcineuse hydropique parasite“ von 1921 (EUR 40.000/60.000).

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Berlin, 26. Januar 2024: Veränderung in der Geschäftsführung

Nach vierzehn erfolgreichen Jahren bei Grisebach wird die Geschäftsführerin Rigmor Stüssel im Laufe des ersten Quartals 2024 das Unternehmen verlassen, um sich anderen Projekten und Aufgaben zu widmen. Im besten Einvernehmen wird sie dazu zum Ende des Monats Januar 2024 die Geschäftsführung niederlegen, wichtige laufende Vorhaben aber beratend und projektleitend bis etwa Ende März 2024 betreuen. Damit ist sichergestellt, dass ein fließender Übergang ihrer Zuständigkeiten an den geschäftsführenden Gesellschafter Daniel von Schacky stattfinden kann.


Wir danken Rigmor Stüssel für die langjährige wertvolle und erfolgreiche Arbeit und ihr beispielhaftes Engagement bei der Führung des Unternehmens in einem komplexen wirtschaftlichen Umfeld. Neben dem Dank meiner Partner für ihr vielfältiges Wirken möchte ich ganz persönlich Rigmor Stüssel ausdrücklich dafür danken, dass sie den Generationswechsel im Gesellschafterkreis und meinen Wiedereinstieg als Geschäftsführer zu Beginn des vergangenen Jahres so loyal und transparent unterstützt und damit aktiv befördert hat.


Daniel von Schacky (Vorsitzender der Geschäftsführung)
auch im Namen aller Partner der Grisebach GmbH

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Berlin, Januar 2024: Global vernetzt: Michèle Sandoz übernimmt die Geschäftsführung von Grisebach Schweiz

Grisebach freut sich sehr, heute die neue Geschäftsführerin und Repräsentantin in Zürich vorstellen zu dürfen: Michèle Sandoz blickt auf eine mehr als 25-jährige Karriere in der internationalen Kunstwelt und ist tief im Kunstmarkt verankert. Viele von Ihnen kennen Michèle Sandoz aus ihrer Tätigkeit als Global Head of VIP Relations bei der Art Basel und Mitglied des Management Board. In dieser Funktion, die sie fast eine Dekade innehatte, verantwortete sie die globale Kundenstrategie und führte die weltweiten VIP Abteilungen der Art Basel. Davor leitete sie während sieben Jahren das Zürcher Büro von Christie’s als General Manager. Zuletzt initiierte sie die Kunstinitiative des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) in Genf: den Art Prize for Humanity.

Michèle Sandoz verbrachte als Westschweizerin aus Neuchâtel ihre Kindheit in Zimbabwe und Niger und hat viele Jahre in China und Taiwan gelebt. Sie studierte Chinesische und Japanische Kunstgeschichte, Chinesische Sprache und Kultur an der Universität Zürich sowie an der Beijing Language and Cultural University in China. Zurzeit ist sie u.a. Mitglied des Beirats des Executive Master in Art Market Studies (EMAMS) an der Universität Zürich, Mitglied des Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (MOCAA) Global Council (Kapstadt, Südafrika), Mitglied des Beirats der Lagos Kunst Biennale (Nigeria) und der Kunstmesse Paris Internationale.

Daniel von Schacky, Geschäftsführer und Partner von Grisebach:
„Ich freue mich sehr, daß mit Michèle Sandoz eine sehr erfahrene und bestens vernetzte Persönlichkeit für Grisebach gewonnen werden konnte. Gemeinsam mit ihr werden wir Grisebach weiter in der gesamten Schweiz sowie international positionieren und die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens auf die Digitalisierung sowie einen verstärkten Fokus in Richtung der internationalen und zeitgenössischen Kunst ausrichten.“

Der internationale Standort Grisebach Schweiz wurde 1990 eröffnet und befindet sich seit 1998 an prominenter Adresse an der Bahnhofstrasse 14 in Zürich. Durch die Tradition des Sammelns in der Schweiz von Kunst in den Kerngebieten von Grisebach hat sich der Standort über viele Jahre zu einer zentralen und wichtigen Auslandposition entwickelt. Nebst Kunstberatung und Auktionsschätzungen finden in den Räumlichkeiten regelmässig Veranstaltungen und Ausstellungen statt.

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