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Hans Grisebach – Ein Architekt und sein Werk

Expertengespräch

Hans Grisebach – Ein Architekt und sein Werk

Ein Gespräch in der Villa Grisebach mit Prof. Dr. Claudia Kromrei und Prof. Hans Kollhoff anlässlich der Neuerscheinung des Buches.

Di, 14.01.2020

18:00
Grisebach
Fasanenstraße 25
10719 Berlin

Claudia Kromrei ist Architektin und lehrt Architekturtheorie und -geschichte in Bremen und St. Gallen. Ihre Forschungen und Publikationen zur Theorie und Geschichte der Architektur und der Stadt zielen auf den Zusammenhang von Gedanke, Sprache und konkretem Gebäude. Sie lebt in Berlin.

Hans Kollhoff ist Architekt und Professor em. an der ETH Zürich.

Der Architekt Hans Grisebach (1848-1904) hat im ausgehenden 19. Jahrhundert die ersten Geschäftshäuser in der Berliner Friedrichstadt gebaut, ihm haben Max Liebermann, Wilhelm von Bode, Gerhart Hauptmann und die Berliner Secessionisten ihre Refugien anvertraut und sein eigenes Wohnhaus und Atelier in der Fasanenstraße – seit gut 30 Jahren Sitz des Auktionshauses Grisebach – ist bis heute eines der eindrücklichsten Wohnhäuser der Stadt. Insgesamt hat Grisebach zwischen 1880 und 1903 etwa 50 Häuser realisiert, 21 davon in Berlin, knapp die Hälfte ist zerstört.

 "... unbestritten war er einer der berühmtesten und gesuchtesten Baumeister Berlins geworden und er wäre der Berühmteste geworden, wenn er nicht alles getan hätte, um – es nicht zu werden ...“, schrieb Max Liebermann über ihn. Grisebach hat mit dieser Haltung und stillen Verbindlichkeit, die ihn nicht nur persönlich, sondern erkennbar auch künstlerisch auszeichnete, Häuser entworfen, die angemessen und einnehmend zum Ausdruck bringen, was ihre Funktion und Aufgabe ist – innenräumlich, baukörperlich, typologisch und formal. In seiner Zeit, in der ein zur Übertreibung und Überladung neigender Formenreichtum dominierte, bereitete er damit den Weg für einen kommenden Reform- und Transformationsprozess.

Die jetzt von Claudia Kromrei vorgelegte Monografie liefert erstmals eine detaillierte und systematische Übersicht über Hans Grisebachs Gesamtwerk. (Aus der Verlagsankündigung)