Lupe

Kataloge online

Kunst des 19. Jahrhunderts

123

Johann Anton Castell

1810 – Dresden – 1867

Blick auf den ruinösen Zwinger in Dresden. 1859

Öl auf Papier, auf Karton kaschiert, auf Holz geklebt. 30,4 × 41 cm. (12 × 16 ⅛ in.) Unten rechts signiert und datiert: A Castell (ligiert). 1859.  [3101] Gerahmt 

ProvenienzPrivatsammlung, Berlin

EUR 5.000 – 7.000
USD 5,380 – 7,530

Blick auf den ruinösen Zwinger in Dresden

Auktion 358Donnerstag, den 30. Mai 2024, 15.00 Uhr

Merken und BietenLos empfehlen

Zustandsbericht anfordern

Johann Anton Castell überliefert mit diesem strahlend hellen Bild eine äußerst seltene und historisch bedeutsame Dresdner Ansicht, den zerstörten Stadtpavillon [heute Glockenpavillon] des Dresdner Zwingers Mitte des 19. Jahrhunderts. In der Auffassung des Sujets und der Malweise steht das Gemälde ganz in der Tradition der Dresdner Romantik. Vor allem der Vordergrund erinnert an Winterlandschaften von Caspar David Friedrich und Johan Clausen Dahl. Selbst die für Friedrich so typischen Rückenfiguren sind von Castell übernommen. Gleichermaßen sind in der genauen Darstellung der Architektur Einflüsse Canalettos zu erkennen. Durch die revolutionären Dresdner Maiaufstände im Frühjahr 1849 war das damals berühmte königliche Hoftheater der Barockzeit, welches unmittelbar an den Zwinger angrenzte, am 6. Mai 1849 abgebrannt.
„Bald darauf steckten auf Bakunins Anordnung die Insurgenten das alte Opernhaus in Brand. Die vielen feuerfangenden Gegenstände in demselben, nahmentlich auch die Dekoration und die Garderobe, verbreiteten das Feuer so schnell, daß nicht allein an keine Rettung des Gebäudes zu denken war, sondern auch der daran anstoßende Theil des Zwingers Flammen gerieth und mit dem darin befindlichen Naturalien-Kabinet niederbrannte“ (Friedrich von Waldersee. Der Kampf in Dresden im Mai 1849. Berlin 1849). Im Hintergrund des Bildes ist das sogenannte Thurmhaus mit dem damals neu errichteten „Hotel Weber“ am Postplatz zu sehen.

Irrtum vorbehalten - wir verweisen auf unsere Versteigerungsbedingungen.