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Kunst des 19. Jahrhunderts

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Caspar David Friedrich

Greifswald 1774 – 1840 Dresden

„Feuer in einer Kirchenruine“. Um 1800/01

Bleistift und Sepia auf Papier. 50 × 72 cm. (19 ⅝ × 28 ⅜ in.) Werkverzeichnis: Grummt 313.  [3087]

ProvenienzAus der Familie des Bruders von Caspar David Friedrich, Johann Samuel Friedrich, Neubrandenburg (1773-1844), in direkter Erbfolge an Friedrich Boll, Ludwigsburg (und seitdem in Familienbesitz)

EUR 200.000 – 300.000
USD 215,000 – 323,000

„Feuer in einer Kirchenruine“

Auktion 358Donnerstag, den 30. Mai 2024, 15.00 Uhr

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Das unvollendete Blatt gehört zu den Frühwerken Friedrichs. Er hatte von 1794 bis Mai 1798 in Kopenhagen an der Akademie studiert, war dann über Greifswald und Berlin nach Dresden gekommen, um sich hier ab Herbst 1798 endgültig niederzulassen. 1799 hat er in Dresden und Umgebung überwiegend kleinteilige Studien, vor allem Pflanzen-, Baum- und Felsstudien getrieben, hat aber auch erste Landschaftsentwürfe versucht. Zugleich wird er in der Dresdner Kunstszene sondiert haben. Dabei dürfte ihm vor allem der Erfolg von Adrian Zingg und seiner Schule ins Auge gestochen haben. Zingg war 1776 aus der Schweiz nach Dresden gekommen und hatte bald Erfolg mit Veduten vor allem aus der Sächsischen Schweiz in gezeichneter und mit Sepiatusche kolorierter Form. Bis Anfang der 80er-Jahre herrschte dabei eher ein Grauton vor, dann weit überwiegend Brauntonigkeit, von Graubraun-Ocker bis Rötlich-Braun. Die Blätter wurden in unterschiedlichem Format vertrieben, und schon bald ging Zingg dazu über, sie zugleich druckgrafisch zu reproduzieren im bloßen Umriss. Die tonale Fassung konnte er dann seinen Schülern überlassen. Das Verfahren wurde vereinfacht, als Jacob Crescentius Seydelmann aus Rom zurückkam. Er hatte in Rom gelernt, wohl angeleitet durch den Antiquar und berühmten Ciceronen Johann Friedrich Reiffenstein, Reproduktionszeichnungen in Sepiaton nach klassischer Kunst anzufertigen. Zudem scheint er mit Sepia experimentiert zu haben. ...

Den Begleittext von Werner Busch hier weiterlesen

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