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Kunst des 19. Jahrhunderts

114

Carl Blechen

Cottbus 1798 – 1840 Berlin

„Kloster im Walde“. 1823

Radierung auf Bütten. 19,3 × 24,2 cm [17,4 × 22,1 cm]. (7 ⅝ × 9 ½ in. [6 ⅞ × 8 ¾ in.]) Unten rechts in der Platte signiert und datiert: Blechen 1823. Werkverzeichnis: Rave 477.  [3209]

ProvenienzPrivatsammlung, Berlin

EUR 4.000 – 6.000
USD 4,300 – 6,450

„Kloster im Walde“

Auktion 358Donnerstag, den 30. Mai 2024, 15.00 Uhr

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„Walddarstellungen sind für Blechen eine besondere Herausforderung, ein Experimentierfeld erster Ordnung. Und sie stehen paradigmatisch für die alle anderen Dinge überbordende und vom Menschen immer autonome Kraft der Natur ... Doch Bäume sind noch mehr für ihn. Sie bieten ihm ein Füllhorn an Gestaltungsmöglichkeiten und konterkarieren dabei in fast schon anarchischer Weise die zweidimensionale Ebene: Ihre besondere Qualität liegt nämlich in ihrem Vermögen, die gesamte Bildfläche mit Linien und Bahnen jedweder Art zu überziehen. ... einerseits die nach oben wachsenden Stämme, welche die Vertikale betonen, andererseits die taktil, fast wie Lebewesen händisch in die Horizontale des Raums ausgreifenden Äste, die der zu gliedernden Bildfläche in bester Manier einen großen Apparat an Unterteilungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Doch Blechens Bäume können ebenso buschige, runde Formen annehmen, mögen aber auch wie Nebelschleier wirken ... Dass Blechen diese Baum- und Waldansichten auch als Studienmaterial für die verschiedenen Mal- und Zeichentechniken begriffen hat, von denen er zumeist mehrere gleichzeitig auf einem Blatt vereint, geht aus der folgenden Aufzählung deutlich hervor: Neben Gemälden in Öl finden sich Ölskizzen auf Papier ... Aber auch die druckgraphischen Techniken wie Radierung und Lithographie wie bei 'Kloster im Walde' [Los 114] ... kommen beim Thema Wald zur Anwendung. Blechen hat den Einsatz einer oder mehrerer dieser Techniken stets dem schlüssigen kompositorischen Gesamtergebnis untergeordnet und damit einmal mehr gegen die akademischen Usancen verstoßen.“ (Kilian Heck, Carl Blechen und die Bausteine einer neuen Kunst, Berlin 2024, S. 156f.)

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