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Kunst des 19. Jahrhunderts

173

Karl Wilhelm Diefenbach

Hadamar 1851 – 1913 Capri

„Frage an die Sterne“. 1897

Öl auf Leinwand. 99,7 × 75 cm. (39 ¼ × 29 ½ in.) Unten rechts signiert und datiert: K.W. Dfnbch. 1897. Werkverzeichnis: Nicht bei Wagner (vgl. Wagner 3.27 - 3.33).  [3069] Gerahmt 

ProvenienzPrivatsammlung, Süddeutschland

EUR 10.000 – 15.000
USD 10,800 – 16,100

„Frage an die Sterne“

Auktion 358Donnerstag, den 30. Mai 2024, 15.00 Uhr

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Wir danken Dr. Claudia Wagner, Starnberg, für die Bestätigung der Authentizität des Gemäldes.

Karl Wilhelm Diefenbach ist mindestens 100 Jahre zu früh geboren. Er war Tierschützer und Vegetarier, Pazifist aus Überzeugung, Anhänger von Naturheilkunde, Freikörperkultur und Verfechter der freien Liebe – ein Guru und Hippie avant le lettre. Heute wäre sein Lebensstil längst kein Aufreger mehr, aber als er 1897, im Entstehungsjahr unseres Bildes, die Landkommune Humanitas am Himmelhof in Ober-St.-Veit bei Wien gründete, glich das einer Kampfansage. „Wir streben nach dem Paradies der Erden; die unmenschlichen Rohheiten, die Entartung der heutigen Gesellschaft sind von uns erkannt und verbannt worden“, so beschrieb der Künstler Gusto Gräser das Programm der Humanitas.
Die Lichtgestalt der Gemeinschaft aus bis zu 24 Gleichgesinnten war Diefenbachs Tochter Stella, deren Foto die Vorlage für unser Bild lieferte (Abb.). Argwöhnisch beobachtete der Vater ihre Beziehung zu dem Maler und Mit-Kommunarden Paul von Spaun. Zeitweilig war Stella auch mit Pauls Bruder Friedrich liiert, der kurz darauf mit Diefenbachs ehemaliger Lebensgefährtin Magda Bachmann verheiratet war. So blieb die Vaterschaft einer 1899 geborenen Tochter Stellas ungeklärt. Die Wiener Presse nahm regen Anteil an diesem carrousel d’amour und brachte mit immer neuen Hetzartikeln und Meldungen die Öffentlichkeit gegen den „Kohlrabi-Apostel“ und sein Gefolge auf. ...

Den Begleittext von Frida-Marie Grigull hier weiterlesen

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