Lupe

Kataloge online

Kunst des 19. Jahrhunderts

151

Adolph Menzel

Breslau 1815 – 1905 Berlin

„Wallenstein's Lager“. 1854(?)

Pastell auf braunem Papier. 16,8 × 13,2 cm. (6 ⅝ × 5 ¼ in.) Unten links mit Bleistift betitelt: Wallenstein’s Lager. Unterhalb der Darstellung rechts auf dem Passepartoutkarton monogrammiert: A.M. Auf der Rahmenrückseite das dorthin übertragene Etikett: Sammlung Robert von Hirsch, Basel / No. [mit Feder in Schwarzbraun beschriftet:] 539 Ad. Menzel / Junger Landsknecht a[us] / „Wallensteins Lager.  [3020] Gerahmt 

ProvenienzMax Liebermann, Berlin (wegen der Nachkriegswirren 1918/19 zur Sicherheit in der Nationalgalerie aufbewahrt) / Robert von Hirsch, Basel / Walter Stern (von Robert von Hirsch als Geschenk erhalten) / Arthur Steinberg, Großneffe von Robert von Hirsch und Neffe von Walter Stern (aus Erbschaft von Walter Stern erhalten, bis 2022)

EUR 20.000 – 30.000
USD 21,500 – 32,300

„Wallenstein's Lager“

Auktion 358Donnerstag, den 30. Mai 2024, 15.00 Uhr

Merken und BietenLos empfehlen

Zustandsbericht anfordern

AusstellungAdolph von Menzel 1815–1905. Ausstellung von Gemälden, Gouachen, Pastelle, Zeichnungen. Berlin, Galerien Thannhauser, 1928, Kat.-Nr. 80 („Der Wallensteiner, 1854“)

Literatur und AbbildungKarl-Heinz Janda, Annegret Janda und Monika Tatzkow: Verzeichnis der Sammlung Liebermann. In: Martin Faass (Hg.): Verlorene Schätze. Die Kunstsammlung von Max Liebermann. Berlin, Nicolai, 2013 (zugl. Ausst.-Kat. Berlin, Liebermann-Villa am Wannsee, 2013/14), S. 206, Nr. 171 („Wallensteiner“) / Bärbel Hedinger, Michael Diers und Jürgen Müller (Hg.): Max Liebermann. Die Kunstsammlung. Von Rembrandt bis Manet. München, Hirmer Verlag, 2013, S. 280, Nr. SL 157 („Wallensteiner“)

Das Pastell wird im ausdrücklichen Einvernehmen mit den Erben nach Martha Liebermann angeboten.


Unter den Pastellen, die in den frühen Fünfzigerjahren parallel zu Menzels ersten großen Friedrich-Bildern und aufwendigen grafischen Arbeiten entstehen, finden sich neben vollständigen Kompositionen auch zahlreiche skizzenhaft improvisierte, augenblickshaft wirkende Blätter. Zu ihnen gehört dieses – bisher nur dem Titel nach überlieferte – kecke Impromptu: fünf Pastellstifte reichen aus, nur drei neben Schwarz und Weiß, lose Striche sind kreuz und quer über das Tonpapier geschleudert und schließen sich nirgends zu zusammenhängenden Flächen. Bemerkenswert etwa, wie zwei, drei flüchtigste Kurven genügen, den Degenknauf zu vergegenwärtigen. Mitten in die Instabilität ist ein Halt gepflanzt: Das rechte Bein teilt das Blatt in zwei gleiche Hälften.
Aber wo ist das Gesicht? Scharf abgewandt, verschwindet es hinter dem großen Hut, der wie von außen darübergedrückt worden zu sein scheint. Das könnte eine Korrektur in letzter Minute gewesen sein: Nicht selten hat Menzel Gesichter, die ihm misslungen schienen, energisch getilgt, hier aber mag er der Verlegenheit ein neues Motiv abgewonnen haben, das die Gestalt verrätselt, und der auffallende Schwung der roten Feder macht aus dem Notbehelf die Krone der Komposition. ...

Den Begleittext von Claude Keisch hier weiterlesen

Irrtum vorbehalten - wir verweisen auf unsere Versteigerungsbedingungen.