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Kunst des 19. Jahrhunderts

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Dresden, um 1820

Ruine im Mondlicht.
Öl auf Leinwand. 31,3 × 25,5 cm. (12 ⅜ × 10 in.) [3063] Gerahmt 

ProvenienzPrivatsammlung, Frankreich

EUR 3.000 – 4.000
USD 3,230 – 4,300

Ruine im Mondlicht

Auktion 358Donnerstag, den 30. Mai 2024, 15.00 Uhr

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Der 1804 in Dresden geborene und 1879 in Ilsenburg am Harz verstorbene Georg Heinrich Crola galt dem Romantiker par excellence, Carl Gustav Carus, am Anfang der 1830er-Jahre als die entscheidende Hoffnung auf die Zukunft der deutschen Landschaftsmalerei. Tatsächlich fristet Crola bis heute ein eher bescheidenes Dasein, sieht man einmal von den Harzer Museen und Privatsammlern in Wernigerode und Ilsenburg ab, der späteren Wahlheimat Crolas. Sein Werk bleibt jedoch in sich höchst disparat; qualitativ höchstwertige Malerei wechselt sich ab mit eher mittelmäßiger Kunst. Darüber hinaus sind immer wieder Auf und Abs in seiner künstlerischen Entwicklung zu verzeichnen.
Ganz am Anfang steht noch eine etwas naive Wahrnehmung der Natur mit merkwürdig schablonenhafter Auffassung, die aber im Detail bereits auch Größeres erkennen lässt. So verhält es sich auch mit dem Burg- oder Schlossruinenblick im Mondschein, bei dem die Wolkenbildung faszinierend aufgefasst ist wie auch der „Schlüssellochblick“ durch eine nicht näher bestimmte Fensterarchitektur, in die das ganze hineinkomponiert erscheint. Wenn das Ölgemälde von Georg Heinrich Crola stammt, was denkbar ist, aber nicht sicher, handelt es sich um ein Werk aus der Frühzeit, deren Anfangspunkt durch „Aussicht zu zwei Pappeln entlang eines Grabens“ aus dem Jahr 1817 (?) in der Sammlung des Harzmuseums Wernigerode bestimmt ist. Bildauffassung, Thema und Ausführung sind hier durchaus verwandt. Nach 1825 wird eine solche Malweise sukzessive weniger wahrscheinlich. Die Christoph Heilmann Stiftung in München bewahrt ein Bild Crolas aus dem Jahr 1828, das den „Tordurchgang in der Ruine des Hl. Kreuzklosters bei Meißen“ zum Inhalt hat. Hier zeigt sich Crola in der Pointierung und Raffinesse der Oberflächendarstellung der Mauer um einiges gereifter und schon fast meisterlich.
Dr. Christian Juranek, Wernigerode

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