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Kunst des 19. Jahrhunderts

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Caspar David Friedrich

Greifswald 1774 – 1840 Dresden

„Ruine des Klosters Altzella in Nossen bei Dresden, 20. September 1800“. 1800

Bleistift auf Velin (Wasserzeichen: J[osef] S[iegfried] 1796). 20,7 × 23,7 cm. (8 ⅛ × 9 ⅜ in.) Unten in der Mitte datiert: den 20 t Sept. 1800. Vorder- und rückseitig oben rechts kaum mehr sichtbar von fremder Hand Blattnummerierungen in Bleistift: 15 bzw. 16. Rückseitig unten rechts mit dem Sammlerstempel Lugt 1306 b (in Schwarz): H F [im Kreis]. Werkverzeichnis: Grummt 229. Oberer Teil einer Seite aus dem sog. Großen Mannheimer Skizzenbuch. Rückseitig eine nur schwach sichtbare Baumstudie in Bleistift.  [3096] Gerahmt 

ProvenienzNachlass des Künstlers (bis ca. 1916) / Hugo Fleischhauer, Stuttgart (gest. 1930) / Privatsammlung, Mannheim (1991) / Feilchenfeldt, Zürich / Privatsammlung, Süddeutschland / Galerie Siegfried Billesberger, Moosinning (bis 2002) / Privatsammlung, Österreich (2002 bei Villa Grisebach erworben) / Kunstsalon Franke-Schenk, München (?) / Privatsammlung, Sachsen

Addendum/ErratumFür die Zeichnung liegt eine Leihanfrage vor für die Ausstellung “Caspar David Friedrich. Wo alles begann”, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett (24.8.-17.11.2024) und Albertinum (24.8.2024-5.1.2025).

EUR 120.000 – 150.000
USD 129,000 – 161,000

„Ruine des Klosters Altzella in Nossen bei Dresden, 20. September 1800“

Auktion 358Donnerstag, den 30. Mai 2024, 15.00 Uhr

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AusstellungHistorien- und Landschaftsbilder aus fünf Jahrhunderten. Galerie Dr. Schenk, Zürich, und Kunstsalon Franke, München, bei Delbrück & Co., 2002, Kat.-Nr. 15

Literatur und AbbildungHans Dickel (Bearb.): Caspar David Friedrich in seiner Zeit, Zeichnungen der Romantik und des Biedermeier (= Manfred Fath, Hrsg: Die Zeichnungen und Aquarelle des 19. Jahrhunderts in der Kunsthalle Mannheim, Bd. 3). Weinheim, VCH Acta humaniora, 1991, S. 69 (unter Nr. 11, IV) u. S. 71-72., (unter Nr. 13, Anm. 3 u. 4) / Lagerkatalog: Deutsche Zeichnungen des 18. und 19. Jahrhunderts. Moosinning/München, Galerie Siegfried Billesberger, 1999, Kat.-Nr. 14 / Auktion Nr. 101: 19. und 20. Jahrhundert. Berlin, Villa Grisebach Auktionen, 8.6.2002, Kat.-Nr. 104, m. Abb

Ruinen haben Caspar David Friedrich immer besonders interessiert. Dabei verließ sich der Künstler nicht auf seine Fantasie, sondern porträtierte konkrete Objekte – etwa die Überreste von Kloster Eldena nahe seiner Heimatstadt Greifswald, die er in zahlreichen Bildern zum Hauptmotiv erhob. Am 20. September 1800 weilte Friedrich im sächsischen Altzella, um die dortige Klosterruine zu zeichnen. Das Blatt wird Friedrichs sogenanntem „Großen Mannheimer Skizzenbuch“ zugeordnet. Es existiert noch mindestens eine weitere Zeichnung dieses Aufenthalts. Die Zuordnung einer dritten Zeichnung ist unklar.
Als Friedrich nach Altzella kam, war von der Klosterkirche selbst kaum noch etwas erhalten. Der Künstler kam zu spät: Zehn Jahre zuvor war der eindrucksvolle Westgiebel abgebrochen worden, der ihm tatsächlich ein zweites Eldena hätte werden können. Also wendete er sich den Nebengebäuden zu, die in weiten Teilen aus Backstein errichtet wurden. Wer weiß: Vielleicht genügte dieses Baumaterial, um bei ihm mitten in Sachsen Heimatgefühle zu wecken! ...

Den Begleittext von Christian Scholl hier weiterlesen

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